
Am Sonntag, den 23. Februar 2025, nahmen knapp 60 Millionen Deutsche an der Wahl zum 21. Bundestag teil. Der Wahlkampf war kurz, intensiv und hinterließ bei den Wählern einen bleibenden Eindruck. In den frühen Abendstunden wurden die ersten Hochrechnungen veröffentlicht, die bereits die möglichen Koalitionen für die nächste Bundesregierung andeuteten. Die Anzahl der im Bundestag vertretenen Parteien wird dabei entscheidend für die Regierungsbildung sein.
Die Hochrechnungen zeigen klare Verschiebungen im Stimmenanteil der Parteien im Vergleich zur Wahl 2021. Laut der ARD-Hochrechnung um 18:37 Uhr, durchgeführt von Infratest dimap, erreichte die Union 28,9 Prozent, was einem Zuwachs von 4,7 Prozentpunkten entspricht. Die AfD kann mit 19,7 Prozent punkten, also einem Anstieg von 9,3 Prozentpunkten. Im Gegensatz dazu musste die SPD einen Rückgang von 9,6 Prozentpunkten auf 16,1 Prozent hinnehmen. Auch die Grünen, mit 13,2 Prozent, und die FDP, die nur 4,9 Prozent erhielt, verzeichneten Rückgänge. Neue Geschworen in der politischen Landschaft sind die BSW, die erstmals 4,8 Prozent der Stimmen erhielten.
Hochrechnungen und Koalitionsmöglichkeiten
Die ZDF-Hochrechnung um 18:21 Uhr ergab ähnliche Zahlen: Hier erreichte die Union 28,7 Prozent, während die AfD mit 19,8 Prozent über den Erwartungen lag. Die SPD erzielte 16,4 Prozent, gefolgt von den Grünen mit 12,3 Prozent und den Linken, die auf 8,9 Prozent kletterten. Die FDP blieb mit 5,0 Prozent unter den Erwartungen. Zusammengenommen erlauben diese Ergebnisse Rückschlüsse auf die möglichen Regierungskoalitionen.
Die grundlegende Struktur des deutschen Wahlsystems sieht vor, dass Wähler zwei Stimmen abgeben: eine Erststimme für einen Direktkandidaten und eine Zweitstimme für eine Partei. Die Zweitstimme ist entscheidend für die Sitzverteilung im Bundestag. Nur Parteien, die mehr als 5 Prozent der Zweitstimmen erhalten oder mindestens drei Direktmandate gewinnen, ziehen in das Parlament ein. Dies könnte sich besonders auf die FDP auswirken, deren erneuter Einzug ungewiss ist, nachdem sie in Umfragen kontinuierlich an Unterstützung verloren hat.
Auswirkungen auf die Regierungsbildung
In der Nachwahlphase wird die Partei mit den meisten Mandaten versuchen, eine Regierungskoalition zu bilden. Diese Partei schlägt in der Regel einen Kanzlerkandidaten vor, der von den Abgeordneten gewählt wird. Der Kandidat muss in geheimer Wahl eine absolute Mehrheit erreichen. Friedrich Merz von der CDU/CSU, der trotz stagnierender Beliebtheit in Umfragen führt, könnte sich in dieser Rolle wiederfinden, während Olaf Scholz (SPD) und Robert Habeck (Grüne) an Unterstützung verloren haben.
Die AfD hat beträchtliche Zugewinne erzielt, insbesondere in den ostdeutschen Bundesländern wie Sachsen, Thüringen und Brandenburg, wo sie im September 2024 signifikante Stimmengewinne verzeichnen konnte. Diese Entwicklungen verschärfen die politische Landschaft und machen die Regierungsbildung komplizierter, da die große Bandbreite von Ideologien und Wählerinteressen in einem Koalitionsgeschehen ausgewogen werden muss.
Die nächsten Tage werden zeigen, wie sich die Parteien positionieren und welche Koalitionen letztendlich zu einer stabilen Regierung führen werden. Artikel zur Bundestagswahl 2025 werden fortlaufend aktualisiert, um den Lesern die neuesten Entwicklungen zu präsentieren, wie die Deutsche Welle berichtet.