
Dagmar Frederic, die am 15. April ihren 80. Geburtstag feiert, ist eine prägende Persönlichkeit der ostdeutschen Unterhaltungsmusik und wird oft als „Valente des Ostens“ bezeichnet. Die gebürtige Eberswalderin, die ursprünglich als Apothekenhelferin arbeitete, ließ sich 1966 im Berliner Friedrichstadtpalast auf die Bühne entführen. Seither eroberte sie mit Klassikern wie „Was halten Sie vom Tango“ und „Lass die Rosen nicht verblüh’n“ die Herzen ihrer Fans.
Frederics Karriere ist eng mit der Unterhaltungsszene der DDR verknüpft. Besonders durch ihre Moderation der Show „Ein Kessel Buntes“ wurde sie einem breiten Publikum bekannt. Auch was das Musikalische angeht, hat sie sich einen Namen gemacht: Ihr Repertoire reicht von Schlagern bis hin zu Musicals. Diese Vielseitigkeit ist es, die ihr nach der Wiedervereinigung eine erfolgreiche Fortsetzung ihrer Karriere ermöglichte – sie moderierte TV-Shows im MDR und der ARD und nahm mehrere CDs auf.
Ein Blick auf die aktuelle Situation
Kirchlich gebunden ist die als unterhaltsam geltende Musikerin mit ihrem fünften Ehemann Klaus Lenk, der sie in den letzten 23 Jahren begleitet. Trotz ihres Erfolgs gibt es jedoch Schattenseiten: Ihr monatliches Renteinkommen von 750 Euro reicht nicht aus, um ihren Lebensstandard zu sichern. Aus dieser Notwendigkeit gibt sie weiterhin rund 50 Konzerte pro Jahr. Ein Teufelskreis, in dem Leidenschaft und finanzielle Realität ineinandergreifen.
Frederic plant zudem ein Bühnenprogramm gemeinsam mit ihrer Tochter Maxie. Sie hat in diesem Jahr insgesamt 40 Auftritte, darunter in Städten wie Dresden, Erfurt und an der Ostsee. Prominente wie der ehemalige Ministerpräsident Matthias Platzeck würdigten ihr Lebenswerk mit einer speziellen Fernsehsendung zur Primetime im MDR. Frederic selbst bleibt kritisch gegenüber ihrer Vergangenheit in der DDR, äußert sich jedoch humorvoll über das Altern und verweigert Schönheitsoperationen.
Die Bedeutung des Schlagers in der DDR
Der Schlager hatte in der DDR einen erheblichen Stellenwert. Viele Sänger, darunter Dagmar Frederic, schafften es, über Jahre hinweg in der Unterhaltungsszene präsent zu bleiben. Das DDR-Fernsehen bot verschiedene Sendungen wie das „Schlagerstudio“ an und war bekannt dafür, Talente wie Frederic zu entdecken. Der Schlager war nicht nur eine Form der Unterhaltung, sondern auch ein Teil der Kultur, die in der damaligen Gesellschaft wichtig war.
Frederic kritisierte in der Vergangenheit respektlose Bemerkungen über die DDR, insbesondere von Prominenten wie Thomas Gottschalk. Trotz der Herausforderungen und ihrer kritischen Perspektive auf die Vergangenheit, genießt sie die positiven Rückmeldungen bei ihren Konzerten und die Bestätigung des Publikums: „Die Alte kann ja noch.“ Von den vielen Erinnerungen und Erfahrungen, die Dagmar Frederic gesammelt hat, bleibt eines klar: Ihre Leidenschaft zur Musik und zur Bühne ist ungebrochen.