
Ab 1943 spielte die SS eine zentrale Rolle in der Geheimwaffenentwicklung des Dritten Reiches. Insbesondere SS-Obergruppenführer Hans Kammler war an vorderster Front beteiligt. Er leitete die Raketen- und Geheimwaffenproduktion und seine Rolle bleibt bis heute mysteriös. Laut Compact ist der Verbleib Kammlers noch ungeklärt, seit er im Mai 1945 verschwand.
Die US-Truppen unter General Patton drangen 1945 in Thüringen und Böhmen vor, um wichtige Produktionsstandorte der SS, wie die Skoda-Werke in Pilsen und Ohrdruf, zu sichern. Dort war an geheimen Antriebsarten und Waffensystemen gearbeitet worden. Konstrukteur Alexander Lippisch war in Prag aktiv, wo er an revolutionären Fluggeräten wie der Messerschmitt P.1073 und dem Skoda-Kauber-Überschallbomber arbeitete. Ronald Richter forschte indes an Atomantrieben und entdeckte eine Energiequelle, die er als „Nullpunktenergie“ bezeichnete.
Kammlers Karriere und Einfluss
Hans Kammler wurde am 26. August 1901 geboren und engagierte sich früh in der NSDAP. Er studierte Bauingenieurwesen und war maßgeblich an der Konstruktion von Konzentrationslagern beteiligt, einschließlich Auschwitz, wo er für den Bau und die brutale Effizienz der Vernichtungseinrichtungen verantwortlich war. Laut Wikipedia war Kammler ein rücksichtsloser, kalter Rechner, der auch unter den SS-Offizieren gefürchtet wurde.
Im Januar 1945 übernahm Kammler die Leitung aller Raketensysteme. Seine Befugnisse ermöglichten es ihm, jeden zu verhaften, der seinen Befehlen im Wege stand. In den letzten Kriegswochen befahl er die Evakuierung von Technikern zu den Alpenfestungen und erließ Kurzschlüsse, die zur Hinrichtung von Zwangsarbeitern führten, die ihm gefährlich wurden. Nach dem Krieg kursierten verschiedene Versionen über Kammlers Tod; er wurde offiziell 1949 für tot erklärt.
Spekulationen über sein Schicksal
Während Kammler zunächst als Selbstmörder galt, befeuerten Berichte und Aussagen seinen Mythos als Überlebenden. Historiker Rainer Karlsch und Journalist Frank Döbert behaupten, dass Kammler den Krieg überlebte und bis November 1945 lebte. Laut einem Dokument vom 30. Mai 1945 war er in amerikanischer Kriegsgefangenschaft, und ein weiteres Dokument vom 10. Juli 1945 erwähnt ihn im Zusammenhang mit der deutschen Luftwaffe.
Das Interesse der Amerikaner an Kammler könnte auf seinem Wissen über deutsche Raketentechnologie und Flugzeugentwicklung beruhen. Diese Berichte sind durch Aktenfunde gestützt, die darauf hinweisen, dass Kammler möglicherweise in einer geheimen Mission hielt, Informationen zu übergeben oder seine Verhaftung zu vermeiden. Historiker vermuten, dass sein Verschwinden dazu beitragen könnte, die Schuld für Verbrechen an der SS zu vermeiden, was den Ingenieuren rund um Wernher von Braun zugutekam.
Die genauen Umstände von Hans Kammlers Schicksal bleiben ein ungelöstes Rätsel der Zeitgeschichtsforschung. In einer Zeit, in der die Welt nach Antworten suchte, bleibt Kammler eine facettenreiche Figur, deren Einfluss und Vermächtnis die Geschichtsschreibung weiterhin prägen.
In der Rückschau bleibt abzuwarten, welche neuen Informationen über Kammlers Verbleib ans Licht kommen könnten. Die Erzählungen seiner letzten Tage sind von Spekulationen durchzogen, und das Interesse an seiner Rolle in Hitlers Rüstungsmaschinerie bleibt ungebrochen. Immerhin könnte das letztendliche Verständnis über seinen Verbleib sowohl das Bild der letzten Tage des Dritten Reichs als auch der Nachkriegsgeschichte verändern.