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Bauernkrieg 2025: Historiker Schwerhoff enthüllt neue Erkenntnisse!

Am 16. Januar diskutiert das Käte Hamburger Kolleg der Uni Münster den Bauernkrieg 1525. Historiker Gerd Schwerhoff beleuchtet die Hintergründe und Auswirkungen der Aufstände. Seien Sie dabei!

Das Käte Hamburger Kolleg „Einheit und Vielfalt im Recht“ (EViR) der Universität Münster lädt zu einer öffentlichen Diskussion über den Deutschen Bauernkrieg ein. Die Veranstaltung wird am 16. Januar um 19 Uhr im Zeitungslesesaal der Stadtbücherei am Alten Steinweg 11 stattfinden. Historiker Gerd Schwerhoff von der Technischen Universität Dresden wird als Referent auftreten und eine neue Gesamtdarstellung zum Bauernkrieg präsentieren, die eine alternative Sichtweise auf die Geschehnisse bietet. Im Gespräch mit Prof. Dr. Ulrike Ludwig von der Universität Münster wird Schwerhoff die Wurzeln und den Verlauf des Bauernkriegs beleuchten.

Der Bauernkrieg fand im Heiligen Römischen Reich von 1524 bis 1526 statt, als Bauern, Städter und Bergleute gegen die hohen Abgaben und Frondienste in verschiedenen Regionen wie Thüringen, Sachsen, Franken und Tirol aufstanden. Diese Aufstände wurden durch eine Kombination aus ökonomischen und religiösen Gründen ausgelöst. Schätzungen zufolge verloren zwischen 70.000 und 75.000 Menschen ihr Leben während dieser Zeit, die von massiven Repressionen gegen die Überlebenden geprägt war. Historische Dokumente wie die „Zehn Artikel von Memmingen“ wurden von den Aufständischen formuliert und gelten als frühe Menschenrechtsformulierung.

Inhalt der Diskussion

Schwerpunkte der Diskussion werden die Forderungen und Ziele der Massenbewegung sein, die Unterstützung und Opposition, sowie die Rolle von ritualisierter Gewalt und Recht. Schwerhoff wird auf die gesellschaftliche und politische Situation um 1500 eingehen, die als Hintergrund für den Aufstand diente. Die Entwicklung der Ereignisse, die zur Geburt der Rebellion führten, wird ebenfalls thematisiert. Die umfassende Darstellung des Bauernkriegs von Schwerhoff gliedert sich in mehrere Abschnitte, darunter Vorboten und Beginn des Krieges und die Ausweitung der Aufstände in Oberschwaben.

Die Veranstaltung ist Teil der Mission des EViR, das Spannungsverhältnis zwischen Einheit und Vielfalt im Recht von der Antike bis zur Gegenwart zu untersuchen. Dieses interdisziplinäre Forschungsprojekt wird seit 2021 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und zieht Fellows aus der ganzen Welt an, die verschiedene geisteswissenschaftliche Fächer wie Rechtsgeschichte, Ethnologie, Soziologie, Literatur- und Religionswissenschaften erforschen.

Historischer Kontext

Der Deutsche Bauernkrieg war nicht nur eine lokale Rebellion, sondern ein Teil einer Reihe europäischer Aufstände, die durch soziale Spannungen verursacht wurden. Die wirtschaftlichen Nöte, steigenden Abgaben und Missernten belasteten die Bauern stark. Die Ereignisse des Bauernkriegs begannen mit der ersten Erhebung im Wutachtal am 23. Juni 1524. In verschiedenen Regionen – darunter Oberschwaben, Franken, Thüringen und Tirol – entwickelten sich die Konflikte bis hin zu bedeutenden Schlachten in Orten wie Leipheim und Frankenhausen.

Historiker wie Peter Blickle betrachten den Bauernkrieg auch als „Revolution des Gemeinen Mannes“, was die Beteiligung von Städtern und Bergleuten verdeutlicht. Diese Perspektive ist wichtig, um die umfassendere soziale und politische Struktur dieser Zeit zu verstehen. Letztendlich führte die Niederlage der Aufständischen zu einer nachhaltigen Zerstörung der betroffenen Regionen und hinterließ langfristige Auswirkungen auf die deutsche Gesellschaft.

Diese Diskussion bietet eine Möglichkeit, den Deutschen Bauernkrieg neu zu betrachten und die komplexen Ursachen und Folgen dieses entscheidenden Ereignisses in der Geschichte Europas zu erforschen.

Referenz 1
www.uni-muenster.de
Referenz 2
www.chbeck.de
Referenz 3
de.wikipedia.org
Quellen gesamt
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