
Der Bau des neuen Energieparks auf der Dradenau im Hamburger Hafen wird teurer als ursprünglich geplant. Wie die FAZ berichtet, steigen die Kosten für die zentrale KWK-Anlage, die mit rund 650 Millionen Euro veranschlagt wird, um über 8% im Vergleich zu den anfänglichen Schätzungen von 600 Millionen Euro. Diese Preissteigerungen sind hauptsächlich auf erhöhte Personal- und Materialkosten zurückzuführen, die durch den Ukrainekrieg sowie die allgemeine Inflation bedingt sind.
Der Energiepark Hafen hat das Ziel, bis zum Jahr 2030 die kohlebasierten Heizkraftwerke in Hamburg, einschließlich des Heizkraftwerks Tiefstack, abzulösen. Der neue Energiepark nutzt Abwärme aus Industriebetrieben sowie von einer Müllverbrennungsanlage und einem Klärwerk. Eine Gas- und Dampfturbinen-Anlage wird zusätzlich Wärme und Strom erzeugen, die in das bestehende Fernwärmenetz eingespeist werden.
Fortschritte im Bau
Der Baufortschritt ist insgesamt positiv, trotz der finanziellen Herausforderungen. Der Elbtunnel zur Anbindung ist bereits fertiggestellt, und die Verlegung der Leitungen ist in vollem Gange. Die Inbetriebnahme der KWK-Anlage ist für Ende 2025 vorgesehen. Eine Testphase zur Sicherstellung der Wärmeversorgung durch den neuen Energiepark wird notwendig sein, bevor das Heizkraftwerk Wedel in den Reservebetrieb geht.
Das Heizkraftwerk Wedel soll voraussichtlich während der Heizsaison 2025/2026 weiterhin regulär betrieben werden. Ein signifikantes Bauprojekt ist der Einbau der Gasmotoren, die sich derzeit in einem Zwischenlager befinden. Die erste Zündung der Gasturbinen ist für das vierte Quartal 2025 geplant.
Fernwärme und nachhaltige Energieversorgung
Die zukünftige Wärmeversorgung Hamburgs steht im Mittelpunkt einer umfassenden Transformation. Eine Studie des Hamburg Instituts hat die Rahmenbedingungen für die Umstellung der Fernwärmeversorgung in Hamburg analysiert. Der Senator für Umwelt und Energie verfolgt das Ziel, die Fernwärme bis Mitte der 2020er Jahre ohne den Einsatz von Kohle zu betreiben. Hierbei spielt der Energiepark Hafen eine zentrale Rolle, da er als Ersatz für das Heizkraftwerk Wedel fungiert und einen nachhaltigen Ansatz zur Wärmeversorgung bietet.
Die Ergebnisse der Studie von 2016 zur Machbarkeit einer vollständigen Umstellung auf erneuerbare Energien im Fernwärmenetz sind maßgeblich in die Planung des Energieparks eingeflossen. Die nötigen Schritte zur Umsetzung wurden in einem „Ersatzkonzept Wedel“ detailliert beschrieben, das als Fahrplan für die Transformation eines der größten kohlebasierten Fernwärmesysteme in Deutschland dient.
Die neue Fernwärmeleitung, die mit dem Energiepark verbunden ist, hat eine Gesamtlänge von etwa 7,6 km. Sie verläuft über verschiedene Straßen und endet in einem Schacht nördlich der Elbe in Hindenburgpark. Der Energiepark verspricht nicht nur eine sichere Wärmeversorgung, sondern auch eine ökologische Aufwertung des Umfeldes nach Abschluss der Bauarbeiten.
Für weitere Informationen zum Projekt stehen die Hamburger Energiewerke mit Kontaktdaten zur Verfügung: Telefon 040 6396 3448, E-Mail: energiepark-hafen@hamburger-energiewerke.de.