
Am 4. April 2025 fand ein bedeutendes Netzwerktreffen des Tenure-Track-Programms an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg statt. Wie die Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd berichtete, lag der Fokus der Veranstaltung auf der Gewinnung und langfristigen Bindung von Spitzenwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern. Über 70 Teilnehmende aus 48 Hochschulen bundesweit tauschten wertvolle Informationen und Erfahrungen im Bereich des Tenure-Track-Systems aus.
Ein zentrales Anliegen der Veranstaltung war die Diskussion über die Rolle der Pädagogischen Hochschulen in diesem System. Die PH Schwäbisch Gmünd brachte ihre Erfahrungen als eine von sechs Pädagogischen Hochschulen in Baden-Württemberg ein. Dr. Jessica Wilzek hob hervor, dass durch das Tenure-Track-System die langfristige Bindung wissenschaftlicher Talente ermöglicht wird und dass der Austausch zwischen verschiedenen Hochschularten für die Weiterentwicklung des Systems entscheidend ist.
Herausforderungen und Perspektiven im Tenure-Track-Karriereweg
Das Netzwerktreffen bot auch die Möglichkeit, verschiedene Workshops zu nutzen. Themen waren unter anderem Open-Ranking-Ausschreibungen, Beratungs- und Mentoring-Methoden sowie Evaluationskriterien. In einer Keynote von Dr. Frauke Peter vom Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) wurden die Herausforderungen und Perspektiven des Tenure-Track-Systems umfassend beleuchtet.
Seit dem Start des Tenure-Track-Programms im Jahr 2016 wurden laut Tenure-Track.de bereits 971 Professuren an 75 Hochschulen besetzt. Dies entspricht 97% des Ziels, bis 2022 insgesamt 1000 Professuren zu schaffen. Ein wichtiges Ziel des Programmes ist die Etablierung planbarer Wissenschaftskarrieren für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem In- und Ausland. Rund ein Viertel der neuen Tenure-Track-Professoren waren vor ihrer Berufung außerhalb Deutschlands beschäftigt.
Förderung und Struktur des Tenure-Track-Programms
Wie das Bundesministerium für Bildung und Forschung in einem aktuellen Bericht erklärt, ist das Tenure-Track-Programm auf eine Gesamtlaufzeit von 15 Jahren ausgelegt, von 2017 bis 2032, und verfolgt strukturelle Reformen zur Verbesserung der Personalstrukturen an Universitäten. Ein zentrales Element ist die Schaffung von verlässlichen beruflichen Perspektiven für Nachwuchswissenschaftler, die nach einer maximal sechsjährigen Bewährungsphase in eine Lebenszeitprofessur übergehen können. Der Bund stellt dafür bis zu 1 Milliarde Euro bereit.
Das Tenure-Track-System hebt den Frauenanteil in der Wissenschaft hervor. Aktuell liegt dieser bei fast 50% der neuen Tenure-Track-Professoren, was einen deutlichen Anstieg im Vergleich zu den allgemeinen Statistiken zeigt, wo der Frauenanteil bei allen Professuren in Deutschland im Jahr 2022 bei nur 28% lag. Dies zeigt die Fortschritte, die beim Gender-Pay-Gap in der Wissenschaft gemacht werden.
Insgesamt verdeutlicht das Treffen an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg die zentrale Rolle des Tenure-Track-Programms in der nachhaltigen Entwicklung des deutschen Wissenschaftssystems und die Notwendigkeit eines kulturellen Wandels innerhalb der Hochschulen. Die Fokussierung auf den Austausch und die Vernetzung zwischen Hochschulen ist ein Schlüssel zur Schaffung erfolgreicher Karrierewege für den wissenschaftlichen Nachwuchs.