
In den letzten Jahren hat die Sicherheit von Fußgängern in den Städten zunehmend an Bedeutung gewonnen. Die Gewerkschaft der Polizei fordert nun, dass Tempo 30 als Standardgeschwindigkeit für innerstädtische Straßen eingeführt wird. Laut Michael Mertens, dem stellvertretenden Bundesvorsitzenden der Gewerkschaft, könnte eine solche Maßnahme die Gefahr schwerer Verletzungen bei Verkehrsunfällen signifikant reduzieren. Dies ist umso wichtiger, da die Zahl der Unfälle mit Fußgängern seit Jahren konstant bleibt, wie Remszeitung berichtet.
Insgesamt verunglückten im Jahr 2023 in Deutschland 33.504 Fußgänger, was nahezu dem Vor-Corona-Niveau von 34.815 im Jahr 2019 entspricht. Besonders alarmierend ist, dass die Todesfälle unter Fußgängern im Jahr 2023 auf 449 gestiegen sind, was eine Erhöhung gegenüber 429 im Jahr 2019 darstellt. Während der Verkehrsgerichtstag in Goslar ansteht, betonen Fachleute die Notwendigkeit rascher Verbesserungen in der Verkehrsplanung, um insbesondere Fußgänger zu schützen.
Die Vorteile von Tempo 30
Eine zentrale Maßnahme zur Verbesserung der Fußgängersicherheit könnte die Einführung von Tempo 30 in urbanen Gebieten sein. Studien von George Yannis und Eva Michelaraki, veröffentlicht im Journal *Sustainability*, untersuchten die Auswirkungen solcher Geschwindigkeitsbegrenzungen in 40 europäischen Städten mit mehr als 200.000 Einwohnern. Diese Studien zeigen, dass die Einführung von Tempo 30 nicht nur die Verkehrssicherheit verbessert, sondern auch signifikante Umweltvorteile mit sich bringt, da die Emissionen um 18 % gesenkt werden konnten und der Lärm um 2,5 dB zurückging. In der Tat sank die Zahl der Verkehrsunfälle in den Städten im Durchschnitt um 23 % und die der Verkehrstoten um 37 %. Städte wie Helsinki, Grenoble und Edinburgh verzeichneten nach der Einführung von Tempo 30 eindeutige Rückgänge bei den Unfällen mit Fußgängern und anderen Verkehrsteilnehmern Zukunft-Mobilitaet.
Die Vorteile von Tempo 30 sind klar erkennbar: Die Geschwindigkeit spielt eine entscheidende Rolle im innerörtlichen Verkehr, wo die Regelgeschwindigkeit von 50 km/h bei Kollisionen tödliche Folgen für Fußgänger haben kann. Besonders schutzbedürftige Gruppen sind Kinder, ältere Menschen und Personen mit eingeschränkter Mobilität, die während der Schulzeiten besonders gefährdet sind. Um dieser Gefährdung entgegenzutreten, sind bauliche Maßnahmen sowie schneller reagierende technische Lösungen nötig.
Weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Fußgängersicherheit
Zu den Forderungen von Verkehrsexperten gehört die Schaffung sicherer Fußwege, der Ausbau von Zebrastreifen und Ampeln sowie die Errichtung von Verkehrsinseln. Auch die Verkehrserziehung spielt eine wesentliche Rolle, um sowohl Kinder als auch Erwachsene für die Gefahren im Straßenverkehr zu sensibilisieren. Es gilt, das Bewusstsein für sicheres Verhalten zu schärfen, insbesondere an der Schnittstelle zwischen Fußgängern und motorisierten Verkehrsteilnehmern, wo eine moderne Verkehrsinfrastruktur oft nur auf letztere ausgelegt ist Wikipedia.
Da die Fußgängersicherheit im innerörtlichen Verkehr eine große Herausforderung darstellt, müssen neben technischen Innovationen, wie aktiv bremsenden Assistenzsystemen, langfristige Strategien zur Verkehrsberuhigung verfolgt werden. Nur durch ein Umdenken in der Verkehrsplanung, das die Bedürfnisse der Fußgänger in den Mittelpunkt stellt, kann eine spürbare Verbesserung der Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer erzielt werden.