
Am Sonntag unternahmen drei Jugendliche im Alter von 14, 15 und 16 Jahren einen Ausflug zum Schneeberg, dem höchsten Berg Niederösterreichs. Sie hatten jedoch kein genaues Ziel und waren für den Aufstieg unzureichend ausgerüstet, berichtet die Schwäbische. Die Jugendlichen, ausgestattet mit Jogginghosen, Turnschuhen und leichten Daunenjacken, schafften es bis zur Fischerhütte auf 2024 Metern Höhe, die im Winter nicht bewirtschaftet wird. Dort fanden sie einen Notraum mit einem Elektrolüfter, hatten jedoch keine Münzen, um diesen in Betrieb zu nehmen. In den kalten Bedingungen sahen sie keinen Ausweg mehr und setzten einen Notruf ab.
Die Bergrettung reagierte schnell und rückte unter widrigen Bedingungen zu dem Einsatz aus. Die Rettungskräfte versorgten die Jugendlichen mit warmen Getränken und entsprechender Bergsportausrüstung. Nach ihrer Versorgung wurden die Jugendlichen zu Fuß und anschließend mit einem Bergrettungsfahrzeug ins Tal gebracht, wo bereits ihre besorgten Eltern warteten. Laut Polizeibericht müssen die Jugendlichen oder deren Eltern jedoch mit Kosten rechnen, die durch den Rettungseinsatz entstanden sind.
Kosten und Verantwortung
Die Bergrettung berechnet für einen „kleinen Einsatz“ pauschal 150 Euro pro Stunde, was bei einem sechseneinhalbstündigen Einsatz auf insgesamt 975 Euro kommt. Dies steht im Einklang mit den durchschnittlichen Kosten für Bergungseinsätze in den Alpen, die laut Alpin variieren können. So betragen die Kosten für eine Helikopterbergung in Österreich im Jahr 2023 im Durchschnitt etwa 4.984 Euro, während dies in Deutschland bei 3.120 Euro liegt.
Ohne eine Bergungskostenversicherung müssen Verunfallte die Kosten für Helikopterbergungen, besonders in unwegsamem Gelände, selbst tragen. Eine gesetzliche Krankenversicherung deckt diese Kosten nicht oder nur unzureichend, weshalb Experten vom Österreichischen Alpenverein den Abschluss einer Bergungskostenversicherung für Bergsportler dringend empfehlen. Insbesondere in den letzten Jahren, während der Pandemiejahre 2020 und 2021, stieg die Anzahl der Rettungseinsätze aufgrund der erhöhten Besucherzahlen in den Bergen.
Versicherung und Haftung
In Deutschland ist eine medizinisch notwendige Rettung in der Regel durch die gesetzliche Krankenversicherung abgedeckt. Jedoch werden Bergungskosten, die nicht medizinisch notwendig sind, in der Regel nicht übernommen. Für regelmäßige Bergbesucher ist eine umfassende Absicherung durch geeignete Versicherungen entscheidend, um hohe Kosten im Fall eines Notfalls zu vermeiden.
Die Entscheidung über die benötigten Rettungsmittel erfolgt immer durch die Leitstellen und basiert auf Informationen über den Notfall. Faktoren wie die Anzahl der Beteiligten und die Zugänglichkeit des Unfallortes spielen hier eine entscheidende Rolle. Oft müssen sowohl Flugrettung als auch Bergrettung gleichzeitig alarmiert werden, um eine schnelle Hilfe zu gewährleisten. Bergrettungsaktionen erfolgen im Regelfall ehrenamtlich, was die Wichtigkeit der richtigen Versicherung und Vorbereitung für Bergsportler unterstreicht, um unangenehme finanzielle Überraschungen zu vermeiden.
Die Kombination aus optimaler Vorbereitung, geeigneter Ausrüstung und finanzieller Absicherung ist also unabdingbar für eine sichere Erfahrung in den Bergen, wie der Vorfall rund um den Schneeberg einmal mehr verdeutlicht.