
Im Landkreis Leipzig hat die Polizei am vergangenen Sonntag zwei Jugendliche im Alter von 14 und 16 Jahren festgenommen, die verdächtigt werden, einen Zigarettenautomaten gesprengt zu haben. Laut Tag24 geschah dies in der Nacht zu Sonntag an der Stockheimer Straße in Stockheim bei Bad Lausick. Die Explosion zerstörte den Automaten vollständig. Die beiden Jugendlichen, die beide Deutsche sind, entwendeten Zigaretten und Bargeld in unbekannter Menge, bevor sie von der Tatort flohen.
Die Polizei wurde durch Hinweise aus der Bevölkerung auf die Spur der Jugendlichen gebracht. Diese Identifikation führte zu einem Durchsuchungsbefehl, den die Leipziger Staatsanwaltschaft erließ. Bei der Durchsuchung ihrer Wohnungen fanden die Ermittler nicht nur das Diebesgut, sondern auch Pyrotechnik. Daher laufen gegen das Duo nun Ermittlungen wegen Sprengstoffexplosion und besonders schwerem Diebstahl. Der Vorfall ereignete sich gegen 2.30 Uhr.
Automatensprengungen im Allgemeinen
Automatensprengungen sind in den letzten Jahren zu einem besorgniserregenden Phänomen geworden. Diese Straftaten beinhalten häufig die Zündung eines explosives Gemisches, wie etwa einer Mischung aus Luft und Propangas, um Automaten aufzubrechen und Bargeld oder Waren zu stehlen. Die meisten dieser Sprengungen finden in der Dunkelheit, vor allem in den frühen Morgenstunden, statt, was auch beim Vorfall in Stockheim der Fall war. Interessanterweise erlangten die Täter in nur 48% der Fälle Geld, was zeigt, dass die Schäden die Beute oft weit übersteigen, wie Wikipedia berichtet.
Die Explosionen können erheblichen Sachschaden verursachen und sogar Personen in Gefahr bringen. Zwar gibt es Sicherheitsmaßnahmen, um Automaten besser zu schützen, wie Farbpatronen und mechanische Sicherungen, doch die Anzahl der Sprengungen ist seit 2013 gestiegen. Ein besorgniserregendes Beispiel ist der Vorfall, bei dem am 31. März 2018 massive Schäden durch die Sprengung eines Geldautomaten in Spenge verursacht wurden.
Internationale Dimensionen
Die Problematik der Automatensprengungen ist nicht auf Deutschland beschränkt. In der Schweiz wurden zwischen Mai 2024 und Januar 2025 insgesamt 18 Automatensprengungen gezählt, vor allem in grenznahen und ländlichen Regionen. Die Sprengungen ermöglichen den Tätern oft schnelle Fluchten ins Ausland, was die Ermittlungen erschwert. In Österreich wurden 12 Sprengungen dokumentiert, wobei Wien den Schwerpunkt bildete. Die Sprengungen in Deutschland, die nach Angaben von Netz-Trends die meisten Fälle (50) aufweist, betreffen mehrere Städte und Gemeinden, unter anderem Mainz, Wiesbaden und Paderborn.
Diese Situation stellt die Polizei vor große Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf grenzüberschreitende Ermittlungen. Um die Täter zu fassen, sind moderne Sicherheitstechnologien und Kooperationen zwischen den europäischen Ländern erforderlich. Es bleibt abzuwarten, wie effektiv die Behörden auf diese wachsende Bedrohung reagieren können.