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Tankstellen-Pionier Mehmet Nisanci im Alter von 66 Jahren gestorben

Mehmet Nisanci, Tankstellenpionier und Seniorchef der Eco-Firmengruppe, ist im Alter von 66 Jahren verstorben. Sein Vermächtnis prägt die Tankstellenlandschaft in Sigmaringen.

Mehmet Nisanci, Seniorchef der Eco-Firmengruppe, ist am Donnerstag im Alter von 66 Jahren verstorben. Sein Tod hat in der Region Sigmaringen große Trauer ausgelöst. Nisanci war bekannt als das Gesicht seiner Tankstellen und hinterließ ein bedeutendes Erbe in der Branche.

Der gebürtige Türke kam 1978 als Gastarbeiter nach Deutschland und begann seine Laufbahn in der Produktionsfirma Schwörer. Später arbeitete er als Verkäufer in einer Tankstelle in Tübingen. Im Jahr 1995 übernahm er eine freie Tankstelle an der Mühlbergstraße, was den Grundstein für die Eco-Firmengruppe legte, deren Wachstum er maßgeblich vorantrieb. Die Familie zog aufgrund der Tankstelle von Oberstetten nach Sigmaringen, wo Nisanci in seiner täglichen Arbeit stets präsent war.

Familie, Arbeit und Unternehmergeist

Mehmet Nisanci war ein fleißiger Mann, der oft zwölf Stunden am Tag arbeitete und nur alle paar Jahre Urlaub machte. Seine ernsthafte Außenwirkung war oft nur eine Fassade; hinter dieser verbarg sich eine freundliche und humorvolle Person. Seine Kinder wuchsen in bescheidenen Verhältnissen auf und wurden durch ihren Vater zu Unternehmern. Unter seiner Führung wuchs die Firmengruppe auf mittlerweile acht Tankstellen und weitere Geschäfte unter der Marke Eco.

Im Jahr 2010 erwarb die Familie eine Tankstelle in Sigmaringendorf, wo kürzlich eine feierliche Wiedereröffnung mit etwa 3.000 Einwohnern stattfand. Der neue Firmenhauptsitz wurde mit einem Sektempfang und einem Auftritt der Geigerin Beatrix Löw-Beer eingeweiht. Inhaber Erkan Nisanci, der Sohn von Mehmet, drückte seinen Stolz auf das neue Gebäude aus, während Bürgermeister Philip Schwaiger die Bedeutung der Tankstelle für den ländlichen Raum betonte.

Gesundheitliche Probleme und Abschied

Trotz der positiven Entwicklung und des Wachstums der Eco-Firmengruppe musste Mehmet Nisanci 2019 wegen gesundheitlicher Probleme aus dem aktiven Geschäft ausscheiden. Er starb nach langer, schwerer Krankheit in seinem Zuhause am Sigmaringer Riedbaum. Gemäß den islamischen Traditionen fand seine Beerdigung in seiner Heimat Rize am Schwarzen Meer statt. Er hinterlässt seine Frau, vier Söhne und sieben Enkelkinder.

Sein Lebenswerk steht im Kontext einer sich wandelnden Tankstellenbranche, die Herausforderungen durch verändertes Mobilitätsverhalten und eine hohe Konkurrenz durch große Unternehmen hat. Laut einer Branchenstudie sind Tankstellen wichtige Mobilitätsanbieter und Nahversorger, die flexibel auf neue Trends reagieren müssen. Die Digitalisierung und die Elektromobilität bieten dabei neue Geschäftsmöglichkeiten, während gleichzeitig der Druck auf die Margen wächst.

Die Eco-Firmengruppe wird weiterhin einem modernen Weg folgen und neue Projekte wie eine ECO Station mit Spielhalle in Messkirchen planen. Thomas Strauß von Total Energies hat bereits betont, wie wichtig die Partnerschaft mit Eco ist, während der Umbau der Tankstelle in Sigmaringendorf zu einem Vorzeigeprojekt der Region wurde. Das Gebäude wurde nicht nur um einen Shop vergrößert, sondern auch um Büroflächen erweitert, was den Fokus auf das angebotene Service- und Dienstleistungsportfolio verdeutlicht.

Mehmet Nisanci wird in Erinnerung bleiben als eine Persönlichkeit, die trotz aller Herausforderungen stets ein Lächeln auf den Lippen hatte und seine Familie sowie seine Geschäfte mit Hingabe führte.

Referenz 1
www.schwaebische.de
Referenz 2
www.sprit-plus.de
Referenz 3
www.bft.de
Quellen gesamt
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