
In Deutschland beträgt die Lebensmittelverschwendung alarmierende 18 Millionen Tonnen jährlich. Davon werden 7 Millionen Tonnen allein auf dem Acker entsorgt. Diese schockierenden Zahlen stammen aus einer aktuellen Umfrage der Deutschen Umwelthilfe (DUH), die sich mit den überhöhten Schönheitsansprüchen von Supermärkten an Obst und Gemüse beschäftigt. Laut der Verbraucherzentrale haben Kassierer in großen Ketten wie Edeka und Lidl nicht das Recht, Kunden zu bitten, ihre Taschen zu öffnen.
Die Umfrage der DUH, die zwischen dem 13. November und 15. Dezember 2024 durchgeführt wurde, untersuchte die optischen Standards der acht größten Supermarktketten in Deutschland, darunter Aldi Nord, Aldi Süd, Edeka, Kaufland, Lidl, Netto, Penny und Rewe. Die Ergebnisse zeigen, dass Anforderungen an Größe, Gewicht und Färbung von Obst und Gemüse dazu führen, dass ein Drittel bis teilweise 40 Prozent der landwirtschaftlichen Produkte aus ästhetischen Gründen weggeschmissen werden, was auf erhebliche finanzielle Einbußen für Landwirte in den Anbauländern hindeutet.
Die Folgen der Lebensmittelverschwendung
Die umweltschädlichen Auswirkungen der Lebensmittelverschwendung sind gravierend. Die DUH bezeichnet die Verschwendung von Ressourcen wie Anbauflächen, Wasser, Düngemitteln und Pestiziden als katastrophal. Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner kritisiert, dass keine der deutschen Supermarktketten ernsthafte Maßnahmen gegen die Lebensmittelverschwendung ergreift. Er fordert die Streichung zusätzlicher optischer Vorgaben und mehr Vielfalt in den Regalen der Supermärkte.
Die Umfrageergebnisse zeigen eine deutliche Diskrepanz unter den Unternehmen. Während Aldi Süd mit 16,6 Punkten abschneidet, kommt Edeka lediglich auf 2,5 Punkte und Lidl gar nur auf 9,8 Punkte. Aldi Nord verweigerte sogar die Teilnahme und erhielt damit 0 Punkte. Netto, ebenso wie Edeka, gab unzureichende Antworten auf die Umfrage.
Ein globales Problem
Die Thematik der Lebensmittelverschwendung betrifft nicht nur Deutschland, sondern hat globale Dimensionen. Laut einem Artikel auf verbraucherschutzforum.berlin ist die Verschwendung von Lebensmitteln ein Problem mit weitreichenden Konsequenzen, das dringend angegangen werden muss. Die globalen Herausforderungen in der Lebensmittelproduktion und -versorgung stehen in direktem Zusammenhang mit den Praktiken der Supermarktketten.
Die Forderung nach einem Umdenken in der Lebensmittelindustrie wird immer lauter. Verbraucher, die sich bewusst mit dem Thema auseinandersetzen und den Wert von Lebensmitteln schätzen, können zu einer positiven Veränderung beitragen.