
In Hamm hat ein unerwarteter Sturm am Montag einen 88-jährigen Mann in eine missliche Lage gebracht. Eine heftige Sturmböe entwischte ihm ein Sparbuch mit Bargeld, das fortan durch die Luft flog. Diese kuriose und zugleich besorgniserregende Szene wurde von einer 56-jährigen Frau beobachtet, die die fliegenden Geldscheine und das Sparbuch aufpickte und zur Polizei brachte. Dank ihres schnellen Handelns konnten die Beamten den Eigentümer des Sparbuchs rasch ausfindig machen. Der 88-Jährige bewies, dass das Sparbuch und das darin befindliche Geld ihm gehörten, und erhielt beides daraufhin zurück.
Diese Geschichte wirft Fragen zur Sicherheit von Bargeld auf, insbesondere in Zeiten, in denen Bargeldübertragungen zunehmend verdächtigt werden können. Wie die Kanzlei für Anwaltsthemen erklärt, wird Bargeld über 10.000 Euro in der Regel als verdächtig angesehen und kann selbst bei Verkehrskontrollen oder Hausdurchsuchungen beschlagnahmt werden. Ein europäisches Gesetz von 2017 hat die Möglichkeiten für die Strafverfolgungsbehörden zur Beschlagnahme deutlich erweitert. Gründe für solche Maßnahmen können Beweismittel oder präventive Maßnahmen sein.
Bargeld und seine Risiken
Im Falle einer Bargeldbeschlagnahme empfiehlt es sich, gelassen zu bleiben und keine vorschnellen Aussagen zu tätigen. Ein „Sicherstellungsprotokoll“ sollte immer angefordert werden, da es die rechtlichen Grundlagen und eine genaue Beschreibung des beschlagnahmten Geldes festhält. Darüber hinaus ist es wichtig, so schnell wie möglich durch einen Anwalt Akteneinsicht zu verlangen, um die Ursachen für die Beschlagnahme zu prüfen. Ein Anwalt kann auch klären, ob ein „Sicherungsbedürfnis“ vorlag.
Die Rechtsprechung in Deutschland nimmt solche Fälle ernst. Beispielsweise wurde ein Fall zu Bargeldbeschlagnahme am Landgericht Aachen intensiv geprüft. Hierbei wurde festgestellt, dass die Klägerin, die einen Geldbetrag von 18.400 Euro nach einer Bareinzahlung geltend machte, keine Ansprüche auf Rückzahlung hatte, da der Beklagte zum Zeitpunkt der Einlage kein verschuldensrelevantes Verhalten zeigte. Das Gericht wies die Klage aufgrund fehlender rechtlicher Grundlage ab.
Während dieser Fall zeigt, wie komplex die rechtlichen Rahmenbedingungen rund um Bargeld und dessen Sicherheit sind, macht die Geschichte des 88-jährigen Mannes deutlich, dass auch Alltagsereignisse unser Verständnis von Sicherheit und Gesetzen beeinflussen können. Es ist wichtig, dass die Öffentlichkeit über ihre Rechte im Umgang mit Bargeld informiert ist, um im Notfall gut vorbereitet zu sein.