
In den kommenden Tagen wird Europa von einem schweren Wetterereignis betroffen sein, das volatile Wetterbedingungen mit sich bringt. Aktuelle Berichte über einen sogenannten „Bombenzyklon“ können irreführend sein. Meteorologe Jürgen Schmidt weist darauf hin, dass es in Europa keine Zyklone im klassischen Sinne gibt. Stattdessen erwartet man Stürme, die durch den Einfluss kalter Luftmassen aus Nordamerika und wärmerer Luft aus den Subtropen entstehen. Diese Wechselwirkungen führen zu einem stark verstärkten Jetstream und somit zu einem ausgeprägten Tiefdruckgebiet, das ab Mittwoch südlich von Neufundland entsteht. Am Freitag wird das erste Sturmtief, das den Namen „Éowyn“ trägt, Irland erreichen und am Samstag über das Nordmeer weiterziehen, allerdings in abgeschwächter Form, wie das kn-online berichtet.
In den britischen Regionen, insbesondere Irland, Wales, Schottland und Nordirland, sind die schwersten Auswirkungen zu erwarten. Laut dem britischen Wetterdienst wird mit Sturmböen von bis zu 80 km/h im Inland und an der Küste sogar bis zu 144 km/h gerechnet. Obwohl die Bedingungen herausfordernd sein werden, ist von verheerenden Auswirkungen nicht auszugehen. Es besteht allerdings ein gewisses Risiko für fliegende Dachziegel und Verletzungen durch umherfliegende Gegenstände. In vielen südwestlichen Regionen Irlands wird vor gefährlichen Reisebedingungen, Zeigen von fallenden Bäumen sowie der Gefahr von Überflutungen gewarnt.T-online ergänzt, dass auch massive Regenfälle und mögliche Überflutungen erwartet werden, ebenso wie bis zu 40 cm Schnee in höheren Gebieten.
Temperaturen und Wetterprognosen für Deutschland
Für Deutschland selbst werden keine größeren Auswirkungen des Sturms prognostiziert. Am Freitag sind Temperaturen zwischen 6 Grad an der Ostsee und bis zu 11 Grad im Süden zu erwarten. Der Samstag bringt Werte von 7 bis 8 Grad im Norden, während im Süden Temperaturen bis zu 15 Grad erreicht werden. Eine massivere Temperaturverlagerung könnte Deutschland bereits am Montag erleben, wenn in einigen Regionen sogar Werte um die 20 Grad möglich sind. Das T-online weist darauf hin, dass ein Hoch von den Kanaren warme Luftmassen nach Deutschland bringt.
Die Wechselhaftigkeit des Wetters ist dabei typisch für die Jahreszeit. Meteorologen betonen, dass Stürme in dieser Zeit nicht ungewöhnlich sind und auch nicht das Resultat einer plötzlichen Extremereignisses darstellen. Gleichwohl ist das Thema Klimawandel nicht zu ignorieren. Experten berichten, dass solche Wetterphänomene in letzter Zeit seltener auftreten, jedoch in ihrer Intensität zugenommen haben. Der globale Anstieg der Mitteltemperaturen könnte einen direkten Zusammenhang zu diesen extremen Wetterbedingungen haben. Die durchschnittlichen Wetterbedingungen ändern sich denke man immer häufiger, was die Wahrscheinlichkeit von Wetterextremen erhöht, wie in einer Analyse der NZZ erläutert wird.
Insgesamt stellt die aktuelle Wettersituation erneut die Komplexität des Zusammenspiels von Wetterextremen und klimatischen Veränderungen in den Vordergrund. Angesichts der globalen Erwärmung, die bei Wetterextremen eine Rolle spielt, wird es zunehmend auffällig, wie sich diese Dynamiken auf die Wetterberichte und die damit verbundenen Effekte auswirken.