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Schimpansen entlarvt: Gene schützen vor Malaria – eine Evolution im Fokus!

Schimpansen zeigen genetische Anpassungen an Malaria und andere Krankheiten. Eine neue Studie analysiert 388 Individuen in Afrika und beleuchtet die Evolution von Immunabwehrmechanismen.

In einer bahnbrechenden Studie, die im Fachmagazin „Science“ veröffentlicht wurde, haben Forscher herausgefunden, dass Schimpansen genetische Anpassungen besitzen, die sie vor Krankheiten wie Malaria schützen. Die Forschung bezieht sich auf Exom-Sequenzen von 388 wildlebenden Schimpansen aus 30 Populationen in Afrika und zeigt auf, wie sich deren Immunsystem an regionale Krankheiten und Umweltbedingungen angepasst hat. Aida Andrés, Professorin für Genetik am University College London und Hauptautorin der Studie, hebt hervor, dass diese Arbeit die größte ihrer Art ist, die sich mit genetischen Daten von gefährdeten, wild lebenden Säugetieren befasst, an der über 800 Schimpansen untersucht wurden.

Die Schimpansen, die in verschiedenen Lebensräumen wie Regenwäldern und offenen Savannen leben, zeigen bemerkenswerte genetische Variationen, die insbesondere ihr Immunsystem beeinflussen. Einige dieser Varianten, darunter das GYPA-Gen, das für Glycophorine kodiert, hat bei Schimpansen in Malariagebieten eine wesentliche Rolle. Die Variationen am GYPA-Gen sind vergleichbar mit denen, die bei Menschen in diesen Regionen beobachtet werden, was auf eine konvergente Evolution hinweist, die ähnliche Lösungen für Resistenzen gegen Malaria hervorbrachte.

Genetische Vielfalt und Anpassungsmechanismen

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass das Immunsystem der Schimpansen stark von den regionalen Krankheiten beeinflusst wurde. In dichten Wäldern und Savannen, wo Malaria weit verbreitet ist, haben die Schimpansen Gene entwickelt, die ihre Abwehrkräfte gegen die Erreger stärken. Besonders hervorzuheben ist, dass Schimpansen in Regenwäldern genetische Varianten aufweisen, die sie resistent gegen Malaria machen. Diese Biosignaturen stehen im Zusammenhang mit Immunabwehr und Resistenz gegen Malariaparasiten.

Zwei Gene, die sowohl bei Schimpansen als auch bei Menschen mit Malariaanpassungen in Verbindung stehen, wurden in dieser Studie identifiziert. Eine dieser Varianten steht in Verbindung mit Sichelzellenanämie, die in malariareichen Regionen einen Überlebensvorteil bietet. Diese bemerkenswerten genetischen Merkmale verdeutlichen die enge Beziehung zwischen Mensch und Schimpanse, die mehr als 98 Prozent ihrer DNA teilen.

Der Schutz der Schimpansen und ihre Herausforderungen

Die genetische Anpassung der Schimpansen an ihre Lebensräume ist nicht nur von biologischem Interesse, sondern hat auch bedeutende Auswirkungen auf den Naturschutz. Schimpansen sind durch Lebensraumverlust, Wilderei und Infektionskrankheiten vom Aussterben bedroht. Die Studie unterstreicht, dass Klima- und Landnutzungsänderungen unterschiedliche Auswirkungen auf verschiedene Schimpansengruppen haben könnten, und verweist darauf, wie wichtig der Schutz ihrer Lebensräume ist.

Zusammenfassend liefern die Erkenntnisse der Studie wertvolle Informationen über die Evolutionsgeschichte des Menschen und die Infektionsbiologie der Malaria. Die Analyse von Kotproben, um genetische Proben zu sammeln, könnte als zukunftsträchtiger Ansatz für weitere genetische Studien an anderen bedrohten Arten dienen. Solche Fortschritte sind essentiell, um die genetische Vielfalt und die Anpassungsmechanismen, die Schimpansen und möglicherweise auch andere Tiere vor Krankheiten bewahren, zu erhalten.

Referenz 1
www.welt.de
Referenz 2
www.daswetter.com
Referenz 3
www.eva.mpg.de
Quellen gesamt
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