
Ein italienisches Physikerteam hat eine innovative Methode zum Eierkochen entwickelt, die das Ergebnis herkömmlicher Kochtechniken revolutioniert. Die Ergebnisse dieser Forschung wurden im Fachjournal Communications Engineering veröffentlicht, und die Methode könnte nicht nur die Küche, sondern auch andere Bereiche der Materialverarbeitung beeinflussen. Bei der neuen Technik handelt es sich um ein Verfahren, das als „periodisches Garen“ bezeichnet wird.
Das Geheimnis des Verfahrens liegt im abwechselnden Eintauchen der Eier in kochendes Wasser bei etwa 100 Grad Celsius und in warmes Wasser bei etwa 30 Grad Celsius. Diese Methode ermöglicht es, das Eiweiß bei ungefähr 85 Grad und das Eigelb bei etwa 65 Grad optimal zu garen. Während einfache Kochvorgänge oft zu festem Eigelb führen, erzielt die periodische Wärmebehandlung eine cremige Konsistenz des Eigelbs, die der von Sous-vide-Eiern ähnelt, und sorgt gleichzeitig für ein gleichmäßig gegartes Eiweiß.
Der Kochprozess im Detail
Der gesamte Kochprozess dauert rund 32 Minuten, wobei das Ei achtmal zwischen den Töpfen gewechselt wird. Für jeweils zwei Minuten wird das Ei entweder in das heiße oder das kalte Wasser getaucht. Diese regelmäßigen Temperaturwechsel bewirken, dass das Eiweiß Temperaturen zwischen 35 und 100 Grad erreicht, während das Eigelb konstant bei 67 Grad gehalten wird. Durch diese präzise Kontrolle werden die sensorischen Qualitäten und die Textur des Eis deutlich verbessert.
Zusätzlich zur geschmacklichen Verbesserung zeigt die Forschung, dass periodisch gekochte Eier eine höhere Konzentration an Mikronährstoffen aufweisen. Insbesondere der Gehalt an Thryptophan, das eine Vorstufe des Neurotransmitters Serotonin ist, steigt. Diese chemische Verbindung hat nachweislich positive Auswirkungen auf Stimmung und Wohlbefinden. Analysen mit hochauflösender Massenspektrometrie belegen, dass auch der Gehalt an Polyphenolen, die für ihre gesundheitsfördernden Eigenschaften bekannt sind, in den neuartigen Eiern erhöht ist.
Ausblick auf zukünftige Anwendungen
Die Forschenden aus Neapel hoffen, dass die Prinzipien dieser Methode über die Küche hinaus Anwendung finden werden. Die Erkenntnisse aus der Strömungsmechanik, die bei der Entwicklung der Methode eine zentrale Rolle spielten, könnten auch in der Materialverarbeitung zur Aushärtung und Kristallisation genutzt werden. Damit eröffnet sich ein spannendes Feld für potenzielle zukünftige Entwicklungen.
Insgesamt zeigt sich, dass diese neuartige Kochtechnik nicht nur die Art und Weise verändert, wie Eier zubereitet werden, sondern auch das Potenzial hat, innovative Ansätze in anderen Wissenschafts- und Technikbereichen zu inspirieren. Das Forschungsteam ist optimistisch, dass die Methode zur Optimierung von Kochprozessen und der Textur von Lebensmitteln auch in der breiten Bevölkerung Anklang finden wird.
Für weitere Informationen zu dieser spannenden Studie besuchen Sie bitte Süddeutsche, SWR und Heise.