
Im frühen Jahr 2023 ereigneten sich im Großraum Los Angeles mehrere verheerende Großbrände. Diese Brände forderten tragischerweise 29 Menschenleben und zerstörten über 16.000 Gebäude. Internationale Forschungsgruppen stellten fest, dass der menschengemachte Klimawandel nicht nur die Intensität, sondern auch die Wahrscheinlichkeit dieser Brände erheblich beeinflusst hat. Laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung wird besonders deutlich, dass die Waldbrände in Südkalifornien in der Regel während der Monate von Juli bis September auftreten, wenn die Luftfeuchtigkeit niedrig, die Temperaturen hoch und die Niederschläge gering sind.
Doch die verheerenden Feuer traten 2023 in Herbst und frühen Winter auf, als die berüchtigten Santa-Ana-Winde durch die Region wehten. Diese trockenen Winde strömen typischerweise von den Bergen zur Küste und tragen zur Erhöhung der Brandgefahr bei. Besonders auffällig war der Mangel an signifikanten Niederschlägen von Oktober bis Dezember 2024, eine Zeitspanne, in der in der Regel höhere Regenfälle erwartet werden.
Einfluss des Klimawandels
Die Region hatte seit Mai 2024 mit einer bemerkenswerten Dürre zu kämpfen. Die Forschenden nutzten den „Fire Weather Index“ (FWI), um die Wetterbedingungen genau zu charakterisieren. Diese Studie zeigte, dass die Dürrebedingungen in den Monaten vor den Bränden extremer geworden sind, und hielt fest, dass die Bedingungen des FWI sich über die letzten sieben Jahrzehnte verschlechtert haben.
Mit einer weltweiten Temperaturerhöhung von 1,3 Grad Celsius ist die Wahrscheinlichkeit für große Brände um 35% höher, während die Intensität um 6% angestiegen ist. Prognosen deuten darauf hin, dass bei einer Erwärmung von 2,6 Grad Celsius bis 2100 die feuerfördernden Bedingungen um zusätzlich 35% wahrscheinlicher werden. Die Niederschlagsarmut, die im späten Jahr 2024 herrschte, führte dazu, dass die Vegetation ausgetrocknete und somit als Brennstoff diente.
Santa Ana-Winde und ihre Rolle
Die Santa Ana-Winde sind besonders verantwortlich für einige der größten und zerstörerischsten Waldbrände in Südkalifornien, wie durch Studien offenbar wird. Eine Forschung der US Geological Survey verdeutlicht, dass Brände an Santa Ana-Wind-Tagen signifikant von solchen an Nicht-Santa-Ana-Tagen unterschieden werden können. Diese Studie hat auch die Vorhersagefähigkeit des Canadian Fire Weather Index (CFWI) für die beiden Brandtypen bewertet.
Die Ergebnisse zeigen, dass Brände an Nicht-SAW-Tagen zahlreicher waren und mehr andere Flächen verbrannten, insbesondere von Mai bis Oktober. Der beste Prädiktor für die Brandgröße an Nicht-SAW-Tagen war die Dürre der letzten fünf Jahre, während für SAW-Brände Windgeschwindigkeit und Dürre als entscheidend betrachtet wurden.
Klimawandel und lokale Faktoren
Die Ergebnisse der Studien, trotz ihrer Unsicherheiten, machen deutlich, dass der Klimawandel die Wahrscheinlichkeit von Bränden erhöht hat. Yoshi Maezumi vom Max-Planck-Institut für Geoanthropologie hebt hervor, dass Attributionsstudien wertvoll sind, um den Einfluss des Klimawandels auf Waldbrände zu bewerten. Auch wenn individuelle Brandereignisse nicht vollständig auf den Klimawandel zurückgeführt werden können, zeigen sich lokal gelegene Faktoren und Zündquellen als bedeutend.
Die Forschung zeigt, dass der Klimawandel das weltweite „Feuerwetter“ verschärft hat, mit längeren Brandsaisons und extremen Bedingungen. Die Schnittstelle von trockener Vegetation und der Santa-Ana-Windsaison verstärkt die atmosphärischen Bedingungen, die zu solchen katastrophalen Ereignissen führen können. Folglich müssen nicht nur die meteorologischen, sondern auch die klimatischen und ökologischen Faktoren streng beobachtet werden, um das Risiko zukünftiger Feuer zu minimieren. Weitere Erkenntnisse über die Auswirkungen des Klimawandels auf das Feuerwetter sind notwendig, um geeignete Präventionsstrategien zu entwickeln.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die jüngsten Brandereignisse in Südkalifornien nicht nur eine lokale, sondern eine globale Tragweite in der Debatte um den Klimawandel und seine weitreichenden Folgen haben. Weitere Forschungen sind unabdingbar, um ein besseres Verständnis der komplexen Zusammenhänge zwischen Wetter, Klima und Waldbrandgefahr zu erlangen, um künftige Katastrophen früher zu erkennen und effektiv zu bekämpfen.
Für weitere Informationen zu den Wetter- und Klimaeinflüssen auf die Waldbrände in Kalifornien lesen Sie die Publikation der US Geological Survey.