
Schon lange war Kaffee in der öffentlichen Wahrnehmung als gesundheitsschädlich angesehen. Jüngste Studien bieten jedoch einen neuen Blick auf das aromatische Getränk und zeigen gesundheitliche Vorteile. Eine bedeutende Untersuchung des International Head and Neck Cancer Epidemiology Consortiums, veröffentlicht im renommierten Fachmagazin „Wiley Periodicals“ im Auftrag der American Cancer Society, legt nahe, dass moderater Kaffeekonsum mit einem geringeren Risiko für Kopf-Hals-Tumore verbunden sein könnte. Laut t-online.de trinkt jeder Deutsche im Durchschnitt täglich etwa vier Tassen Kaffee.
Im Rahmen dieser Studie wurden Daten von über 25.000 Probanden analysiert, darunter nahezu 10.000 Personen, die an Kopf-Hals-Tumoren litten. Kopf-Hals-Tumoren umfassen bösartige Erkrankungen der Mundhöhle, des Rachens, des Kehlkopfes sowie der Nase und des äußeren Halses. Der zentrale Fokus der Untersuchung war es, den Einfluss des Kaffeekonsums auf die Entwicklung dieser Tumoren zu erforschen. Die überraschten Forscher ermittelten, dass Kaffeetrinker seltener an Kopf-Hals-Tumoren erkranken als Nicht-Kaffeetrinker.
Kaffeemenge und Risikoreduktion
Die Studie ergab, dass der Schutzfaktor des Kaffees je nach Konsummenge variierte. Personen, die mehr als vier Tassen koffeinhaltigen Kaffee pro Tag konsumierten, wiesen ein um 17 Prozent geringeres Risiko für Kopf- und Halskrebs auf. Darüber hinaus sank das Risiko für orale Karzinome um 30 Prozent und für Larynxkarzinome um 22 Prozent. Interessanterweise wurde sogar ein um 41 Prozent geringeres Risiko für Hypopharynxkarzinome bei denjenigen festgestellt, die täglich drei bis vier Tassen Kaffee tranken, so zm-online.de.
Ein bemerkenswerter Aspekt der Studie war die Entdeckung, dass entkoffeinierter Kaffee ebenfalls mit einer Reduzierung des Risikos für bestimmte Kopf-Hals-Tumoren assoziiert ist. Dies deutet darauf hin, dass andere Inhaltsstoffe des Kaffees, wie Polyphenole, möglicherweise schützende Eigenschaften besitzen. Diese Verbindungen sind bekannt für ihre antioxidativen und krebshemmenden Effekte. Dies wird auch vom Deutschen Krebsinformationsdienst unterstützt, der darauf hinweist, dass Kaffee das Risiko für Mund-, Rachen- und Kehlkopfkrebs verringern könnte.
Untersuchungen zur Wirkung von Tee
Die positive Wirkung von Kaffee wird jedoch von den Ergebnissen zur Teekonsumtion abgerundet. Während Teekonsum von mehr als einer Tasse pro Tag mit einem erhöhten Risiko für Kehlkopfkrebs verbunden ist, bleiben ähnliche negative Effekte bei Kaffee aus. Eine Analyse von heilpraxisnet.de hebt hervor, dass eine Tasse oder weniger Tee täglich mit einem geringeren Risiko für Kopf- und Halskrebs einhergeht, während der Konsum von mehr als einer Tasse Tee pro Tag das Risiko um 38 Prozent erhöht.
Die internationalen Erkenntnisse betonen die Notwendigkeit weiterer Forschung, um die genauen Mechanismen hinter diesen Schutzfaktoren zu verstehen und Unterschiede zwischen verschiedenen Kaffeesorten und deren Wirkungen zu erforschen. Dr. Yuan-Chin Amy Lee hebt die Komplexität der Kaffee- und Teekonsumgewohnheiten hervor und fordert mehr Studien, um klarere Einsichten zu gewinnen.