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Studie enthüllt: Flüchtlingskinder in Deutschland kämpfen um Bildungschancen!

Die Freie Universität Berlin präsentiert eine umfassende Studie über die Bildung von geflüchteten ukrainischen Kindern. Sie untersucht Herausforderungen, Chancen und die Integration in Deutschlands Bildungssystem.

In Deutschland wird der Schulbesuch als der Goldstandard für die Integration geflüchteter Kinder angesehen. Dieser Prozess wird durch die Schulpflicht unterstützt, die den Anspruch des Staates auf Bildung sichert. Eine aktuelle Studie der Freien Universität Berlin, geleitet von Prof. Dr. Céline Teney, hat sich mit der Bildungsrealität ukrainischer Eltern in Berlin und Warschau beschäftigt. Hierbei wurden Interviews in mehreren Runden seit der russischen Invasion 2022 geführt, in denen insgesamt 186 ukrainische Eltern befragt wurden. Die Forschungsergebnisse sind in dem Fachmagazin “Population, Place & Space“ veröffentlicht worden und zeigen, dass geflüchtete Familien ihr Leben zunehmend transnational führen können, was durch digitale Bildungsangebote gefördert wird.

Die Familie hat die Wahl zwischen Präsenzunterricht oder muttersprachlichem Onlineunterricht. Viele Eltern in Deutschland entschieden sich 2022 noch für eine doppelte Beschulung ihrer Kinder, da sie an ein schnelles Ende des Konflikts glaubten. In den Folgejahren 2023 und 2024 hat sich dies gewandelt, viele Eltern setzen nun auf die Bildung im Zielland. Die Mehrheit der Befragten äußert den Wunsch, sich hierzulande zu integrieren, sieht jedoch Herausforderungen, insbesondere wegen der Sprachbarriere und der Zukunftschancen ihrer Kinder. Eine 17-jährige Schülerin aus Mariupol bringt ihre Bedenken hinsichtlich ihrer Noten und Perspektiven zum Ausdruck. Dies wirft ein Licht auf die Komplexität der schulischen Integration geflüchteter Kinder und die Unsicherheiten, die sie empfinden.

Herausforderungen der Inklusion

Die Diskussion um die Inklusion in der deutschen Bildungspolitik ist vielschichtig. Das deutsche Schulsystem stellt für geflüchtete und neuzugewanderte Kinder erhebliche Hürden dar, die dem Inklusionsanspruch widersprechen. Geflüchtete Kinder sehen sich häufig mit einer problematischen Trennung in Regel- und Vorbereitungsklassen konfrontiert, die deren Zugang zu Bildung erschwert. In einigen Bundesländern beginnt die Schulpflicht erst mit dem Asylantrag, was zu Wartezeiten von bis zu sechs Monaten führen kann.

Zusätzlich gibt es in vielen Fällen eine Bildungsteilhabe, die an den Status als Asylsuchende gebunden ist. In Schulen werden geflüchtete Kinder oft in separaten Konstellationen unterrichtet, was die soziale Integration erschwert. Die Lehrkräfte stehen dabei vor der Herausforderung, die Potenziale dieser Schüler*innen zu erkennen, während diskriminierende Bedingungen eine Exklusion fördern können. Auch in der aktuellen Diskussion wird der Begriff „Flüchtling“ kritisch betrachtet, da er eine Viktimisierung der betroffenen Kinder zur Folge hat, die oft nicht als aktive Akteure wahrgenommen werden.

Gesellschaftliche und schulische Bedingungen

Andreas Schleicher, Bildungsdirektor der OECD, hat auf die Notwendigkeit hingewiesen, die Chancengleichheit im deutschen Bildungssystem zu verbessern. Er kritisiert den Lehrermangel als hausgemacht und betont die Problematik der sozialen Herkunft als Hauptursache für die unzureichenden Ergebnisse deutscher Schüler. Der PISA-Test hatte bereits in der ersten Studie im Jahr 2000 erhebliche Defizite festgestellt. Die Studie 2018 dokumentierte, dass jeder fünfte 15-Jährige in Deutschland nicht einmal auf Grundschulniveau lesen kann.

Schleicher fordert mehr Freiheiten für Schulen, um sich selbstständig zu organisieren, und kritisiert zudem, dass Lehrer:innen oft keine Gelegenheit haben, die Schüler:innen genügend zu unterstützen. Die Corona-Pandemie hat die vorhandene Chancenungleichheit verstärkt und wird auch in der kommenden PISA-Studie thematisiert. Die Bedeutung der Sprachförderung und elterlichen Unterstützung wird dabei hervorgehoben, um den Bildungserfolg zu sichern.

Insgesamt zeigt sich, dass die Integration geflüchteter Kinder in das Bildungssystem eine komplexe Herausforderung darstellt, die sowohl gesellschaftliche als auch schulische Bedingungen berücksichtigt. Es bleibt zu hoffen, dass weitere Bildungsmethoden und Ansätze, wie mehrsprachige Didaktik und ressourcenorientierte Perspektiven, dazu beitragen können, die Inklusion für geflüchtete Schüler*innen zu verbessern.

Freie Universität Berlin berichtet, dass …

bpb.de erläutert, dass …

SWR hebt hervor, dass …

Referenz 1
www.fu-berlin.de
Referenz 2
www.bpb.de
Referenz 3
www.swr.de
Quellen gesamt
Web: 7Social: 118Foren: 7