
In Italien wurden mit Inkrafttreten neuer Verkehrsregeln zum 14. Dezember 2024 die Vorschriften zur Handynutzung am Steuer drastisch verschärft. Die Maßnahmen zielen darauf ab, die Verkehrssicherheit zu erhöhen und gefährliches Fahrverhalten zu reduzieren. Innerhalb von nur drei Monaten, also bis zum 13. März 2025, wurden bereits 17.607 Führerscheine wegen Verkehrsverstößen entzogen, wobei fast die Hälfte dieser Fälle auf die Verwendung von Smartphones während der Fahrt entfällt. Dies berichtet Tagesschau.
Besonders alarmierend ist die Anzahl der führerscheinlosen Fahrer aufgrund von Smartphone-Nutzung. Im Zeitraum seit der neuen Regelung wurden allein 8.912 Führerscheine wegen Handybenutzung eingezogen. Die Strafen sind straff und reichen beim ersten Verstoß von 250 bis zu 1.000 Euro; im Falle von Wiederholungstätern kann die Geldbuße 1.400 Euro erreichen. Außerdem drohen beim ersten Verstoß ein Führerscheinentzug von zwei Wochen bis zu zwei Monaten und bei Wiederholung ein Entzug von einem bis drei Monaten.
Steigende Verkehrstoten und Reformen
Im Jahr 2023 verzeichnete Italien über 3.000 Verkehrstote, einen besorgniserregenden Anstieg im Vergleich zu Vorjahren. Statistisch betrachtet gibt es 52 Verkehrstote pro Million Einwohner, was im Vergleich zu Deutschland (34), Spanien (38) und Frankreich (48) deutlich höher ist. Aus diesem Grund wurden die Bußgelder für Verkehrsverstöße erhöht, um die Verkehrssicherheit zu verbessern. Diese Maßnahmen sind Teil einer umfassenden Reform der Straßenverkehrsordnung, die im November 2023 завершилась und seit Mitte Dezember 2023 in Kraft ist, wie ADAC berichtet.
Die neuen Bußgelder betreffen nicht nur die Handynutzung, sondern auch Geschwindigkeitsüberschreitungen und Alkohol am Steuer. So können bei Geschwindigkeitsüberschreitungen ab 10 km/h bis zu 700 Euro fällig werden, während bei einer Promillegrenze von 0,5 die Geldstrafe bis zu 2.000 Euro betragen kann. Bei Überschreitung der Promillegrenze von 0,8 bis 1,5 verdoppeln sich die Strafen.
Bußgeldvollstreckung und Einspruchsrechte
Ein signifikantes Detail ist, dass Bußgelder aus Italien auch in Deutschland vollstreckt werden können. Bei schneller Zahlung innerhalb von fünf Tagen gibt es einen Rabatt von 30 Prozent. Wichtig ist, dass der Bußgeldbescheid innerhalb von 360 Tagen zugestellt werden muss, ansonsten wird er ungültig. Verstoßen Fahrer und Halter gemeinsam gegen die neuen Vorschriften, haften beide nach italienischem Recht. Um eine zusätzliche Buße von etwa 300 Euro zu vermeiden, müssen Halter in bestimmten Fällen die Personalien des Fahrers angeben. So berichten die ADAC über die rechtlichen Rahmenbedingungen der neuen Verkehrsordnung.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die neuen Verkehrsregelungen in Italien ein strengeres Umfeld für alle Verkehrsteilnehmer schaffen, insbesondere durch die konsequente Ahndung von Handynutzung am Steuer. Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, die Zahl der Verkehrsunfälle und -toten zu reduzieren. Die Unfallstatistik verzeichnet bereits jetzt einen Rückgang der Verkehrstoten um rund 20 Prozent, was in 61 geretteten Leben resultiert. Somit könnten die neuen Regeln eine wesentliche Rolle bei der Verbesserung der Verkehrssicherheit spielen.