
Am 6. Februar 2025 steht die Migrationspolitik im Land Brandenburg im Fokus der politischen Debatte. Die CDU-Fraktion im Brandenburger Landtag hat Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) aufgefordert, sich im Innenausschuss zu den Maßnahmen der Landesregierung zur Bekämpfung illegaler Migration zu äußern. Woidke wird voraussichtlich nicht an der Sitzung in der kommenden Woche teilnehmen, da kein formeller Antrag für seine Teilnahme eingegangen ist. Dies bestätigte Regierungssprecher Florian Engels.
Die CDU kritisiert Woidke scharf und wirft ihm vor, sich nicht für eine schärfere Migrationspolitik einzusetzen. CDU-Fraktionschef Jan Redmann äußert den Vorwurf der Wählertäuschung und spricht von einem mangelnden Einsatz für die Zurückweisung von Asylsuchenden an der deutschen Grenze. In der vergangenen Woche hatte der Bundestag einem Antrag der Unionsfraktion zugestimmt, der genau dies fordert: die Zurückweisung von Asylsuchenden an den Grenzen Deutschlands.
Streit um die Migrationspolitik
Die Auseinandersetzungen zwischen CDU und SPD ziehen sich durch den Brandenburger Landtagswahlkampf. Woidke hatte sich seinerzeit für die Zurückweisung von Geflüchteten aus sicheren Drittstaaten ausgesprochen, jedoch die CDU wirft ihm vor, diese Forderung nun nicht ausreichend zu verfolgen. Redmann verweist auf eine frühe Erklärung Woidkes, in der dieser zusammen mit Landräten ein klares Signal in Richtung der Rückweisung sendete. Der CDU-Landeschef äußert, dass Woidke Wähler in Brandenburg betrogen habe, da er sein Versprechen nicht gehalten habe.
In der politischen Debatte wird nicht nur die Position der Brandenburger SPD unter die Lupe genommen, sondern auch die bundesweite Ausrichtung der CDU. Friedrich Merz, der Unions-Kanzlerkandidat, fordert eine insgesamt härtere Migrationspolitik und hat entsprechende Vorschläge bereits an Bundeskanzler Olaf Scholz gerichtet. Diese beinhalten unter anderem die dauerhaften Grenzkontrollen und eine vollständige Aussetzung der Dublin-III-Verordnung.
Blick auf die rechtlichen Rahmenbedingungen
Die rechtlichen Implikationen dieser Forderungen sind jedoch komplex. Nach der Dublin-III-Verordnung ist der erste EU-Mitgliedstaat, den ein Flüchtling betritt, für das Asylverfahren zuständig. Dies bedeutet, dass Deutschland geflüchtete Personen nicht direkt an der Grenze abweisen kann. Während Merz eine Aussetzung der Dublin-Regeln vorschlägt, wäre dies nur mit Zustimmung des Europäischen Gerichtshofs umsetzbar.
Die Positionen der Parteien kullisieren auf unterschiedlichen politischen Strategien, während die SPD und die Union vor allem in der Frage der Zurückweisungen und der Grenzkontrollen unversöhnlich bleiben. Woidkes Sprecher betont jedoch, dass das Land Brandenburg aktiv an nachhaltigen Lösungen für die Migration arbeitet und auch auf die Einhaltung der Vorschriften drängt. Die CDU hingegen sieht sich durch den Ausgang des Bundesantrags ermutigt und fordert von Woidke klare Ansagen zur Migrationspolitik.
Am kommenden Mittwoch steht die Sitzung des Innenausschusses an, bei der die aktuellen Herausforderungen der Migrationspolitik laut der CDU detailliert besprochen werden sollen. Doch im Moment scheinen sich die Fronten weiter zu verhärten, die Verantwortung bleibt verteilt und die politischen Konsequenzen ungewiss.
Die Debatte um die Migrationspolitik wird nicht nur in Brandenburg, sondern auch auf Bundesebene weitergeführt, wo CDU und SPD sich vehement gegenüberstehen. Die sich zuspitzenden Diskussionen lassen nicht nur auf einen anhaltenden politischen Streit hoffen, sondern zeichnen auch den tiefen Graben innerhalb des deutschen politischen Systems über Fragen der Migration und Asyl auf.
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