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Störche erobern Deutschland zurück: Bevölkerung auf Rekordhoch!

Am 22. Februar lädt Göttingen zum ersten „Storchentag“ ein. Experten diskutieren über das wachsende Storchennest in Deutschland, veränderte Zugverhalten und den Schutz dieser faszinierenden Zugvögel.

In den letzten Jahren hat sich der Bestand der Störche in Deutschland erfreulicherweise erhöht. Laut Dewezet wuchs die Zahl der Brutpaare von knapp 4.500 im Jahr 2004 auf über 13.000 im Jahr 2023. Ein besonders bemerkenswerter Anstieg ist in Hessen zu verzeichnen, wo fast 1.300 Brutpaare gezählt wurden. In Bayern ist die Anzahl der Brutpaare von lediglich 60 in den 80er Jahren auf über 1.200 angestiegen. Diese positive Entwicklung wird durch die Bildung von großen Kolonien mit 50 oder mehr Nestern in westlichen Teilen Deutschlands zusätzlich unterstrichen.

Die Hauptursache für diesen Anstieg liegt in einem veränderten Zugverhalten der Störche. Früher überwinterten viele Störche in Westafrika, jedoch führten die schlechten Bedingungen in den 70er und 80er Jahren zu einem signifikanten Rückgang der Population. Insbesondere Gefahren wie Jagd durch Adler und Leoparden sowie herausfordernde Flugbedingungen über das Mittelmeer bei Gibraltar stellten Risiken dar. Aktuell überwintert ein großer Teil der Störche in Spanien oder bleibt sogar in Deutschland, was zuletzt durch Angebote wie offene Müllkippen, die Nahrung bereitstellen, begünstigt wird. Zudem fördert die Schaffung von Nassflächen in Deutschland den Lebensraum dieser Zugvögel.

Lebensraum und Anpassung

Störche haben sich an veränderte Umweltbedingungen angepasst und zeigen eine bemerkenswerte Flexibilität, insbesondere in Bezug auf die Sommerhitze. Regenfälle können jedoch nachteilig sein, da sie in manchen Fällen die Population um bis zu 80 Prozent reduzieren können. Der Verbleib von Störchen in Deutschland sorgt allerdings auch für einen Konkurrenzkampf um Nistplätze, wobei es angesichts der ausreichenden Nistplatzangebote in Deutschland weniger problematisch ist als in anderen Regionen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Schutz der Nistplätze. Besonders problematisch sind Hochspannungs- und Bahnmasten, wo Unfälle mit elektrischen Zügen, wie dem ICE in Hessen, vorkommen. Schutzvorrichtungen könnten helfen, dass Störche nicht an diesen Orten nisten. Zudem ist der Begriff der Vermüllung ein ernsthaftes Problem: Gummis und Plastikbänder führen oft zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen bei den Tieren.

Storchentag und Zukunftsperspektiven

Um die wachsende Population und den Schutz der Störche gebührend zu feiern, veranstaltet der Nabu am 22. Februar den ersten „Storchentag“ in Göttingen. Der Tag zielt darauf ab, Storchenfreunde und -schützer zusammenzubringen sowie Informationen über die aktuellen Herausforderungen und Erfolge der Störche zu bieten.

Für Störche ist es auch charakteristisch, dass sie häufig an denselben Brutorten zurückkehren, jedoch oftmals mit einem anderen Partner. In dieser Zeit sind bereits einzelne Störche zu beobachten, die mit ihrem typischen Klappern balzen und auf ihre Rückkehr vorbereiten. Diese Wiederbelebung in der Natur ist nicht nur ein gutes Zeichen für den Fortbestand der Art, sondern geht auch Hand in Hand mit der Wichtigkeit von Zugvögeln für unsere Ökosysteme. Laut Das Wissen spielen Zugvögel eine bedeutende Rolle bei der Bestäubung, der Verbreitung von Samen und der Regulierung von Insektenpopulationen, was die Biodiversität und den Nährstoffkreislauf in unserem Ökosystem unterstützt.

Referenz 1
www.dewezet.de
Referenz 3
das-wissen.de
Quellen gesamt
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