
Im Jahr 2024 erlebte Hessen einen bemerkenswerten Anstieg an Stiftungsgründungen, der sich in den offiziellen Statistiken deutlich widerspiegelt. So wurden vom Regierungspräsidium Darmstadt insgesamt 110 rechtsfähige Stiftungen bürgerlichen Rechts anerkannt, was einem beeindruckenden Zuwachs von 74 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die neuen Stiftungen bringen zusammen ein Gesamtvermögen von 52 Millionen Euro mit, was die finanzielle Basis für eine Vielzahl von Projekten und Initiativen bildet.
Der Regierungsbezirk Darmstadt verzeichnete zum Jahresende 2024 insgesamt 2.212 Stiftungen mit einem Gesamtvermögen von rund sieben Milliarden Euro. Dies stellt einen signifikanten Unterschied zu den Vorjahren dar, als die Zahl der Stiftungen noch zurückgegangen war. Besonders auffällig ist, dass die meisten neuen Stiftungen ihren Sitz in den Städten Frankfurt am Main mit 50 neuen Stiftungen und Darmstadt mit 38 neuen Stiftungen haben.
Familienstiftungen auf dem Vormarsch
Die aktuellen Zahlen verdeutlichen, dass darunter auch 75 neu gegründete Familienstiftungen zu finden sind. Diese Stiftungen dienen in der Regel nicht gemeinnützigen Zwecken, sondern sind darauf ausgelegt, die finanziellen Interessen und Bedürfnisse von Familienmitgliedern zu sichern. Des Weiteren wurden 35 gemeinnützige Stiftungen anerkannt, die sich mit einer breiten Palette an Stiftungszwecken befassen, darunter Naturschutz, Sport, soziale Anliegen sowie Wissenschaft und Forschung.
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Gründung von zwei Verbrauchsstiftungen, die es ermöglichen, das Vermögen direkt für die Erreichung ihrer Ziele zu verwenden. In den weiteren Landkreisen des Regierungsbezirks Gießen wurden 18 neue Stiftungen anerkannt, die nach wie vor einen Beitrag zur allgemeinen Stiftungsdichte in Hessen leisten, die mit 43,2 Stiftungen pro 100.000 Einwohner die höchste unter den Flächenländern darstellt.
Regulierung und Transparenz
Die Rahmenbedingungen für die Gründung und den Betrieb von Stiftungen in Deutschland sind im Bürgerlichen Gesetzbuch festgelegt. Das zuständige Regierungspräsidium in Darmstadt sorgt dafür, dass die Stiftungen ihre Zwecke nachhaltig erfüllen können und dass die Mittel nicht geschmälert werden. Online-Beantragungen und eine Vorabstimmung zu Stiftungsgründungen ermöglichen es potenziellen Gründern, diesen Prozess deutlich zu erleichtern. Trotz dieser Fortschritte fehlen jedoch Register mit Publizitätswirkung, was die Transparenz im Stiftungssektor einschränkt, wie von der Webseite des Bundesministeriums der Justiz hervorgehoben wird.
Insgesamt zeigt der Stiftungsboom in Hessen, dass weiterhin großes Interesse an der Gründung von Stiftungen besteht, sei es aus sozialen, kulturellen oder familiären Gründen. Die Förderung und Unterstützung durch Beratungsstellen in Städten wie Frankfurt und Darmstadt sowie im Main-Taunus-Kreis spielt dabei eine essenzielle Rolle und wird auch in Zukunft dafür sorgen, dass der Stiftungssektor in Hessen weiter wächst.
Für die umfassenden Informationen zeichnen sich folgende Quellen verantwortlich: FAZ, RP Darmstadt und BMJ.