
In Blumenthal sammeln die Sternsinger wieder Spenden und verbreiten den Segen. Am heutigen 13. Januar 2025 sind Klaudia Syga und drei Kinder, verkleidet als die Heiligen Drei Könige, unterwegs. Während Ben Sellmann, Sophia und Emily Warwas mit ihren bunten Umhängen aus nicht mehr benötigten liturgischen Gewändern in einem Auto durch die Straßen fahren, singen sie das Lied „Stern von Bethlehem“. Die Gruppe besucht ihre sechste Familie in der Gösper Straße, wo sie den gesammelten Segen überbringen.
Die Sternsinger gehören zur katholischen Kirchengemeinde St. Marien in Blumenthal. Ihre Aktion ist Teil einer lange Tradition, die in Mitteleuropa bis ins 16. Jahrhundert zurückreicht. Die festgelegten Namen Caspar, Melchior und Balthasar haben ihren Ursprung im 8. Jahrhundert. In Deutschland sind die Sternsinger seit 1959 aktiv und setzen sich besonders für Kinderrechte ein, so auch in diesem Jahr. Im Vorjahr wurden in der Kirchengemeinde St. Marien beachtliche 5800 Euro gesammelt.
Motto und Ziele der Sternsinger
Das Motto der Sternsingeraktion 2024 lautet „Erhebt eure Stimme! Sternsingen für Kinderrechte”. Die Aktion, die am 28. Dezember 2024 im Paderborner Dom eröffnet wurde, zieht bis zum 17. Januar Kinder und Jugendliche in ganz Deutschland in ihren heiligen Kostümen von Haus zu Haus, um Spenden zu sammeln. In diesem Jahr nehmen fast 1500 Jungen und Mädchen an der Eröffnung teil, begleitet von Paderborns Erzbischof Udo Markus Bentz, der die Bedeutung der Kinderrechte betont.
Die Sternsinger sind nicht nur in Blumenthal aktiv, sondern bewegen sich in insgesamt 27 katholischen Bistümern bundesweit. Im Vorjahr konnten fast 46 Millionen Euro gesammelt werden, die dann an Projekte in den Bereichen Bildung, Ernährung, Gesundheit und Kinderschutz vergeben werden. So bleibt das Engagement von Kindern und Jugendlichen nicht nur eine Tradition, sondern hat auch weitreichende positive Auswirkungen auf die Gesellschaft.
Erlebnisse und Traditionen im Sternsingen
Die Sternsinger-Aktion beginnt in Blumenthal stets mit einer Segnung der Kinder während einer Messe. Ausgestattet mit Aufklebern, die den Spruch C+M+B für „Christus mansionem benedicat“ mitbringen, ziehen sie von Familie zu Familie. Die Kinder haben sich im Vorfeld bei der Aktion angemeldet, und das Team von Klaudia Syga besucht insgesamt zwölf Haushalte, wobei sie mehr als 600 Euro sammeln.
Die Bedeutung der Aktion wird von Erzbischof Bentz und weiteren kirchlichen Würdenträgern hervorgehoben. Bei der Eröffnung im Paderborner Dom fiel symbolisches Konfetti in Sternenform. Darüber hinaus hob Pfarrer Dirk Bingener in seiner Ansprache die Wichtigkeit der Umsetzung von Kinderrechten hervor.
Nachdem die Spendendosen gefunden wurden, plant Klaudia Syga, die kleinen Sternsinger am Monatsende mit einem gemeinsamen Essen und einem Film zu belohnen. Ben, Sophia und Emily haben bereits den Wunsch geäußert, im nächsten Jahr erneut aktiv an der Aktion teilzunehmen, und zeigen damit den Geist des Sternsingens, der generationsübergreifend Freude und Engagement verbindet.
Die Aktionen der Sternsinger sind mittlerweile so bekannt, dass sie seit 2015 sogar als immaterielles Weltkulturerbe der UNESCO anerkannt wurden. Damit bleibt die Tradition nicht stehen, sondern sie lebt weiter in den Herzen und Stimmen derjenigen, die sich kraftvoll für die Rechte der Kinder einsetzen.
Die Bedeutung, die dieser Aktion sowohl auf lokaler als auch auf nationaler Ebene zukommt, unterstreicht das gemeinsame Ziel: den benachteiligten Kindern weltweit eine Unterstützung an die Hand zu geben, die über die gesammelten Spenden hinausgeht.