
Die BP Europa SE, zu der auch die Aral AG gehört, hat angekündigt, Arbeitsplätze in Bochum abzubauen. Ein Mitarbeiter informierte die Redaktion von derwesten.de über die Sorgen der Belegschaft. BP bestätigte den Stellenabbau, der rund 300 Stellen bei BP Europa SE sowie etwa 60 bei Castrol betrifft. Ein Großteil dieser Arbeitsplätze befindet sich in Bochum, dem Heimatstandort der Aral AG und dem Verwaltungssitz von BP in Deutschland.
Die Umstrukturierung zielt darauf ab, den Betrieb zu vereinfachen, sich stärker auf das Kerngeschäft im Energiemarkt zu konzentrieren und Kosten zu senken. Gespräche mit dem Betriebsrat sind bereits aufgenommen worden. Bochum spielt eine zentrale Rolle, da sich dort eines von drei BP Kraftstoffzentren für Forschung und Entwicklung befindet und die Aral AG rund 2.400 Tankstellen verwaltet.
Verkauf der Ruhr Oel GmbH
Ein weiterer entscheidender Schritt von BP Europa SE ist der geplante Verkauf der Ruhr Oel GmbH in Gelsenkirchen. Dieser Prozess wurde in einer Pressemitteilung von bp.com bestätigt, wobei der Verkaufsprozess sofort beginnen soll, mit dem Ziel, Verkaufsverträge bis Ende 2025 abzuschließen.
Die Ruhr Oel GmbH, die aus zwei Werken in Gelsenkirchen sowie einem Tanklager in Bottrop besteht, beschäftigt rund 2.000 Mitarbeiter und 160 Auszubildende. Emma Delaney, EVP für Kunden & Produkte bei BP, äußerte sich zur Notwendigkeit, das globale Portfolio von BP zu konsolidieren und sagte, dass ein neuer Eigentümer besser geeignet wäre, die Raffinerie voranzubringen.
Wichtige Verbesserungen wurden in den letzten Jahren am Standort umgesetzt, um die Infrastruktur zu modernisieren. Dies umfasst die Erneuerung des Stromnetzes und die Etablierung unabhängig operierender Dampferzeugungsanlagen. Die Raffinerie hat die Kapazität zur Verarbeitung von Rohöl aus aller Welt und zur Herstellung hochwertiger Kraftstoffe, zudem besteht Potenzial zur Produktion von Biokraftstoffen und zur Verarbeitung recycelter Kunststoffe.
Bedeutung der chemischen Industrie in NRW
Die Ruhr Oel GmbH ist Teil eines bedeutenden chemischen Clusters in Nordrhein-Westfalen, zu dem auch Firmen wie Bayer AG, Henkel AG und Evonik Industries AG gehören. Diese Unternehmen sind wesentliche Akteure auf dem weltweiten Chemie- und Pharmamarkt. In einer Übersicht von listenchampion.de sind diese Unternehmen unter den größten in NRW aufgeführt:
Unternehmen | Gründung | Mitarbeiter | Branchen |
---|---|---|---|
Bayer AG | 1863 | 104.000 | Pharmazeutika, Crop Science, Consumer Health |
Henkel AG & Co. KGaA | 1876 | 53.000 | Wasch- und Reinigungsmittel, Klebstoffe, Pflegeprodukte |
Evonik Industries AG | 2006 | 32.000 | Spezialchemie |
Der geplante Verkauf der Ruhr Oel GmbH unterstreicht die sich verändernde Landschaft in der chemischen Industrie und die Notwendigkeit durchgreifender Veränderungen in Unternehmen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.