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Steigende Mieten: AfD-Gebühr auf niedrigere Einkommen explodiert!

Eine neue Studie aus Mannheim zeigt, dass steigende Mieten den politischen Zuspruch für die AfD besonders unter einkommensschwachen Mietern erhöhen. Der Zusammenhang und dessen Konsequenzen im Fokus.

Eine neue Untersuchung aus Mannheim zeigt einen bedeutsamen Zusammenhang zwischen den steigenden Mieten und dem zunehmenden Zuspruch für die Alternative für Deutschland (AfD). Die Forscher einer gemeinsamen Initiative aus Mannheim, Oxford und Zürich haben den Mietmarkt analysiert und ihn mit politischen Umfragedaten verglichen. Laut der Studie führt bereits ein Anstieg der durchschnittlichen Mieten um nur einen Euro pro Quadratmeter zu einer Erhöhung der Unterstützung für die AfD um bis zu vier Prozentpunkte, insbesondere bei Menschen mit niedrigerem Einkommen. Diese Personengruppe, deren Einkommen 2023 bei 2.530 Euro brutto im Monat lag, nimmt steigende Mieten als Bedrohung ihres sozialen und wirtschaftlichen Status wahr.

Interessanterweise zeigt sich dieser Effekt nicht nur bei Mietern, deren eigene Miete gestiegen ist. Selbst Mieter, die unverändert in ihren Wohnungen wohnen bleiben, spüren die Auswirkungen steigender Mieten in ihrem Umfeld. Dem gegenüber steht eine andere Wahrnehmung bei höher einkommenden Mietern: Diese fühlen sich sicherer und sind insgesamt weniger von Verdrängung betroffen. Daher bleibt deren Wahlverhalten unbeeinflusst von den Entwicklungen auf dem Mietmarkt. So konstatiert die Mannheim-Studie: „Mieter mit geringeren Einkommen empfinden steigende Mieten in der Umgebung als Bedrohung.“

Auswirkungen der Mietpreise auf politische Wahrnehmung

Wie weiterführende Analysen zeigen, verstärken sich die politischen Tendenzen in Gebieten, in denen die Mieten signifikant steigen. Die AfD profitiert dabei besonders von einem Gefühl der Unsicherheit, das viele Mieter in unteren Einkommensklassen eint. Ein Erklärungsansatz für diesen Trend könnte die ungleiche Verteilung der Mietpreise in städtischen Zentren sein, wo viele Menschen mit niedrigen Einkommen wohnen und gleichzeitig die Mietpreise überproportional steigen.

Diese Beobachtungen stehen im Einklang mit Beobachtungen zu den breiteren sozialen und wirtschaftlichen Effekten von Mietpreiskontrollen, wie sie in einer breit angelegten Analyse des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung dargelegt werden. Diese Analysen zeigen, dass Mietpreiskontrollen mittel- bis langfristig die Ungleichheit nicht senken können und in vielen Fällen sogar kontraproduktiv wirken. Historisch gesehen waren Mietpreiskontrollen Teil wohlfahrtsstaatlicher Maßnahmen, um Ungleichheit zu reduzieren, doch seit der Liberalisierung des Wohnungsmarkts in den 1980er Jahren ist die Ungleichheit erneut angestiegen.

Mietpreiskontrollen und ihre langfristigen Effekte

Langfristig führen Mietpreiskontrollen oft zu Misallokationen auf dem Wohnungsmarkt, da die Regulierung den Neubau hemmt und somit auch das Angebot verknappen kann. Bestandsmieter können kurzfristig von reduzierten Mietzahlungen profitieren, während mobilere Haushalte gezwungen werden, Wohnungen zu kaufen, die sie sich eigentlich nicht leisten können. Diese Dynamiken schaffen ein komplexes Gefüge, das nicht nur Mietpreise, sondern auch die sozialen Verhältnisse beeinflusst und letztlich die politische Landschaft prägt.

Zusätzlich wird darauf hingewiesen, dass die strikte Regulierung nicht regulierter Märkte zu einem Anstieg der Mieten führen kann, was letztlich auch wohlhabendere Haushalte betrifft. Neu gebaute und sanierte Wohnungen sind oft von den Regulierungen ausgenommen, was zu einem weiteren Anstieg der Mieten führt.

Fazit: Die Analyse legt offen, dass sowohl steigende Mieten als auch die politische Wahrnehmung in einem direkten Zusammenhang stehen, insbesondere bei sozial benachteiligten Bevölkerungsgruppen. Ein umfassendes System der Mietpreiskontrolle könnte daher langfristig kontraproduktive Effekte mit sich bringen und ist Teil eines weitreichenden politischen Diskurses über die geeigneten Instrumente zur Bekämpfung von Ungleichheit in der Wohnraumpolitik.

Für mehr Informationen über die Zusammenhänge von Mietpreisen und politischer Unterstützung der AfD lesen Sie mehr bei SWR Aktuell, Spiegel und DIW.

Referenz 1
www.swr.de
Referenz 2
www.spiegel.de
Referenz 3
www.diw.de
Quellen gesamt
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