
In Nordrhein-Westfalen (NRW) wird auch im Jahr 2025 mit einer erhöhten Staugefahr gerechnet. Nach den aktuellen Prognosen gibt es elf Großbaustellen und mindestens drei Vollsperrungen auf den Autobahnen. Im Jahr 2024 staut sich der Verkehr auf den NRW-Autobahnen auf insgesamt 271.000 Kilometer. Roman Suthold, Leiter des Fachbereichs Verkehr und Umwelt beim ADAC Nordrhein, kritisierte den Sanierungsbedarf der Verkehrsinfrastruktur eindringlich und forderte umfassende Maßnahmen zur Verbesserung.
Die besonders langfristigen Baustellen betreffen verschiedene Autobahnen in NRW, darunter die A1 zwischen Dortmund und Münster, die bis 2030 in einen sechsstreifigen Ausbau umgewandelt wird. Auch der Ausbau des Autobahnkreuzes Dortmund/Unna ist bis circa 2032 geplant. Zusätzlich steht der Umbau des Autobahndreiecks Bottrop an der A2/A31 bis circa 2030 an, während Umbauten an den Dreiecken Heumar und Duisburg-Kaiserberg bis circa 2031 oder 2030 verwirklicht werden sollen.
Vollsperrungen und Staugefahr im Sommer 2025
Für den Sommer 2025 plant man mehrere Vollsperrungen. Die A43 zwischen Bochum-Riemke und Herne-Eickel wird für mehrere Tage gesperrt, ein genauer Termin steht jedoch noch nicht fest. Die A42 zwischen Kreuz Essen-Nord und Bottrop-Süd wird im Juni zehn Tage aufgrund der Errichtung einer neuen Rohrbrücke vollständig gesperrt. Auch auf der A52 zwischen Dreieck Essen-Ost und Essen-Rüttenscheid ist mit einer Sperrung während der Sommerferien zu rechnen.
NRW, als das bevölkerungsreichste Bundesland Deutschlands mit 16,7 Millionen Einwohnern, hat eine besondere Bedeutung für den innereuropäischen Warenverkehr. Diese hohe Bevölkerungsdichte und die zahlreichen Baustellen führen besonders während des Berufsverkehrs zu vollen Straßen. Jährlich sind zwischen 250 und 350 Baustellen in NRW zu verzeichnen, wobei die Baustellen laut ADAC als Hauptursache für viele Staus verantwortlich sind.
Stau-Statistik und aktuelle Entwicklungen
Die Stauprognosen für NRW sind alarmierend. 2023 belegte NRW die herausragende Position der stauanfälligsten Region in Deutschland. Autofahrer standen insgesamt rund 143.600 Stunden im Stau, was einer Steigerung von 38 % im Vergleich zu 2022 entspricht. 167.000 Staus mit einer Gesamtlänge von 255.000 Kilometern wurden registriert, ein Drittel aller Stauereignisse in Deutschland ereigneten sich in NRW.
Besonders belastete Autobahnen waren dabei die A1 und A3. Auf der A3 gab es etwa 34.000 Staukilometer und 18.000 Staustunden, während der A1-Abschnitt zwischen Dortmund und Kamp-Lintfort insgesamt 12.600 Meldungen verzeichnete. Auch die A40 zwischen Duisburg und Essen wies eine hohe Staubelastung auf mit etwa 300 Staustunden pro Kilometer.
Zusätzlich ermittelten Verkehrsexperten, dass Brücken in NRW besonders anfällig für Verkehrschaos sind. Diese haben häufige Ausfälle zur Folge, weshalb über 800 Brücken entweder sanierungsbedürftig oder erneuerungswürdig sind. Der ADAC fordert daher eine Priorisierung dieser Sanierungsmaßnahmen sowie Verbesserungen in der Planung und Genehmigung von Verkehrsprojekten.
Die aktuelle Verkehrslage wird durch eine Live-Karte abgebildet, die es ermöglicht, Staus in Echtzeit nachzuverfolgen. Dies könnte für die Autofahrer in NRW von großem Nutzen sein, vor allem in Anbetracht der bevorstehenden Baustellen und Vollsperrungen im Jahr 2025.