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Starke Frauen, starke Forschung: Greifswalds Weg zur Gleichstellung!

Am 11. März um 18:00 Uhr lädt die Universität Greifswald zu einem öffentlichen Leseabend anlässlich des Internationalen Frauentags ein. Der Fokus liegt auf der Förderung von Frauen in Wissenschaft und Forschung. Seien Sie dabei!

Am 6. März 2025 rückt der Internationale Frauentag in den Fokus, der die Gleichstellung der Geschlechter weltweit thematisiert. Diesbezüglich hebt die Universität Greifswald hervor, dass etwa 62 Prozent der Studierenden und 51 Prozent der Promovierenden weiblich sind. Trotz des erfreulichen Anteils weiblicher Studierender liegt der Frauenanteil bei Professuren, einschließlich der Universitätsmedizin, lediglich bei knapp 30 Prozent. Diese Zahl entspricht dem Bundesdurchschnitt, bleibt jedoch hinter dem gewünschten Ziel der Parität zurück.

Ruth Terodde, die zentrale Gleichstellungsbeauftragte der Universität, berichtet von einer signifikanten Steigerung des Frauenanteils bei Professuren um 18 Prozent in den vergangenen zwölf Jahren. Dennoch betont sie die anhaltenden Herausforderungen, mit denen Frauen in der Forschung konfrontiert sind. Die Notwendigkeit von Fördermöglichkeiten bleibt ein zentrales Anliegen, um Frauen auf ihrem Karriereweg in der Wissenschaft zu unterstützen.

Ausblicke und Herausforderungen für Frauen in der Wissenschaft

Ein wichtiges Element in der Unterstützung von Wissenschaftlerinnen sind Mentoringprogramme, die gezielt Frauen auf eine akademische Karriere vorbereiten. Ein weiteres Hindernis, das häufig genannt wird, ist die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. An dieser Stelle setzt das Professorinnenprogramm 2030 an, das ein Wiedereinstiegsprogramm nach der Elternzeit beinhaltet. Dieses Programm wurde 2008 ins Leben gerufen und hat seitdem über 850 Professuren gefördert.

Das Programm verfolgt das Ziel, den Anteil von Frauen in wissenschaftlichen Spitzenpositionen zu erhöhen und der so genannten „Leaky Pipeline“ entgegenzuwirken, bei der gut ausgebildete Frauen nach der Promotion im Wissenschaftssystem den Anschluss verlieren. Aktuelle Zahlen zeigen, dass der Frauenanteil von 46 Prozent bei Doktorandinnen auf 37 Prozent bei Habilitandinnen und weiter auf 28 Prozent in der Professorenschaft sinkt. Hochschulen müssen Gleichstellungskonzepte einreichen, die externe Begutachtungen durchlaufen, um am Programm teilnehmen zu können

Initiativen zur Verbesserung der Situation in der Forschung

In der Industrie ist der Frauenanteil in der Forschung insgesamt ernüchternd. Laut einer Erhebung lag der Frauenanteil in der industriellen Forschung in Deutschland 2019 bei nur 14,8 Prozent. Besonders in der Automobilbranche, dem größten Zweig der Industrieforschung, ist die Unternehmenskultur stark männlich geprägt. Eine Umfrage unter Automobilmanagern ergab, dass 44 Prozent Chancen sehen, mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen, während 36 Prozent dies als Hemmnis für die strategische Ausrichtung der Unternehmen betrachten.

Die Daimler AG zeigt jedoch, dass bereits Maßnahmen zur Förderung von Frauen in dieser Branche umgesetzt werden. Dazu zählen nicht nur Mentoringprogramme, sondern auch Workshops für Frauen, die Führungspositionen anstreben. In der Gesundheitsindustrie, der zweitgrößten Branche in der Industrieforschung, stehen Frauen besseren Karrierechancen gegenüber. Hier machen Frauen 41 Prozent der Vollbeschäftigten aus, und eine bedeutende Anzahl von Führungskräften ist weiblich.

Anlässlich des Internationalen Frauentages findet am 11. März um 18:00 Uhr ein öffentlicher Leseabend mit dem Titel „Frauen lesen von Frauen“ im St. Spiritus statt. Veranstalter sind die Gleichstellungsbeauftragten von Stadt, Universität und Universitätsmedizin.

Die Herausforderungen für Frauen in Forschung und Wissenschaft zeigen einmal mehr, dass es an der Zeit ist, systematische Veränderungen voranzutreiben, um die Gleichstellung tatsächlich zu verwirklichen. Anträge für das Professorinnenprogramm 2030 können noch bis zum 30. September 2025 gestellt werden, und es sind 320 Millionen Euro für die vierte Programmphase zwischen 2023 und 2030 eingeplant.

Für nähere Informationen zu den aktuellen Projekten und Programmen in der Gleichstellungsförderung in der Wissenschaft können Sie die Artikel von Uni Greifswald, BMBF und academics nutzen.

Referenz 1
www.uni-greifswald.de
Referenz 2
www.bmbf.de
Referenz 3
www.academics.de
Quellen gesamt
Web: 19Social: 96Foren: 15