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St. Peter-Ording: Tourismus boomt, doch Anwohner haben Sorgen!

St. Peter-Ording boomt als Urlaubsziel, doch neue Bewohner klagen über den steigenden Tourismus. Bürgermeister Pfau plant Maßnahmen zur Verbesserung der Wohnsituation und zur Akzeptanzförderung.

St. Peter-Ording, ein beliebter Urlaubsort an der Nordsee, sieht sich zunehmenden Herausforderungen durch den anhaltend steigenden Tourismus gegenüber. Die Gemeinde verzeichnet seit Jahren einen Zulauf als Urlaubs- und Zweitwohnungsort, wobei die Übernachtungen pro Jahr pro Erstwohnsitz mit 675 in Deutschland zu den höchsten zählen. Im Vergleich dazu hat die bekannte Insel Sylt „nur“ 490 Übernachtungen pro Jahr. Laut einer Studie des Deutschen Instituts für Tourismusforschung an der FH Westküste zeigt sich jedoch ein teils missmutiges Bild der Einwohner.

Die Umfrage, die sowohl persönliche Interviews mit 31 Erstwohnsitzinhabern als auch eine Online-Befragung mit 376 Teilnehmern umfasst, ergab, dass die Akzeptanz des Tourismus in St. Peter-Ording beunruhigende minus eins beträgt. Besonders die neueren Bewohner des Ortes klagen stark über die touristischen Entwicklungen, während Alteingesessene in der Regel eine höhere Toleranz aufweisen. Trotz der hohen Zufriedenheit von 89% der Befragten, die angeben, gerne in St. Peter-Ording zu leben, gibt es einen erheblichen Mangel an einem Leitbild für die zukünftige Entwicklung.

Stadtentwicklung und Wohnraummangel

Bürgermeister Boris Pfau erkennt die Probleme der Stadt an, insbesondere den akuten Wohnraummangel. In den letzten drei Jahren hat die Gemeinde rund 200 Erstwohnsitzinhaber verloren. Um dem entgegenzuwirken, plant Pfau eine bundesweite Kampagne mit dem Titel „Sehnsucht SPO“, die gezielt junge Familien ansprechen soll. Zudem wird in diesem Jahr ein Neubaugebiet im Ortsteil Böhl mit über 40 Erbpacht-Grundstücken und 50 Wohnungen ins Leben gerufen.

Gleichzeitig erarbeitet die Tourismusdirektorin Katharina Schirmbeck ein neues Konzept für die touristische Entwicklung von St. Peter-Ording. Ziel ist es, die touristische Infrastruktur nachhaltig zu verbessern und auch Beteiligungsformate für Bürger zu initiieren. Anwohnerparkzonen sind ebenfalls ein zentrales Thema, um die Lebensqualität der Bewohner zu steigern und die Belastungen durch den Tourismus zu verringern.

Fehlendes Leitbild für den Tourismus

Die laissez-faire Haltung gegenüber dem Tourismus ist nicht mehr tragbar, da die Einwohner eine klare Richtung bezüglich der touristischen Entwicklung vermissen. Das aktuelle Geschehen bringt viele Einwohner an den Rand ihrer Belastbarkeit. Die Einwohnerbefragungen durch die Gemeinde und die Auswertung der Studienergebnisse zeigen deutlich, dass eine ausgewogene Balance zwischen touristischen Interessen und den Bedürfnissen der Anwohner gefunden werden muss. Diese Herausforderung wird zunehmend erkennbar, während der Ort gleichzeitig weiterhin beliebter wird.

Für weitere Informationen zur Einwohnerbefragung und den Erhebungsergebnissen siehe Tourismus-Präsentation sowie Bericht zur Stadtentwicklung.

Referenz 1
www.welt.de
Referenz 2
www.st-peter-ording.de
Referenz 3
a.storyblok.com
Quellen gesamt
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