
Speyer hat kürzlich den Beitritt zum Gesunde-Städte-Netzwerk (GSN) bekannt gegeben. Dieses Netzwerk umfasst mittlerweile rund 100 Städte und Landkreise in Deutschland mit dem Ziel, die Gesundheit der Bürger auf kommunaler Ebene zu fördern. Im Rahmen dieses Engagements verpflichtet sich die Stadt, Maßnahmen zu ergreifen, die die Lebensqualität ihrer Bürger steigern und nachhaltige Lösungen entwickeln sollen.
Die Schwerpunkte des Gesunde Städte-Netzwerks sind vielschichtig und umfassen unter anderem gesunde Ernährung, Prävention, die Förderung von Bewegung und Sport sowie die Verbesserung von Luft- und Wasserqualität. Zudem stehen die Unterstützung der psychischen Gesundheit sowie soziale Teilhabe und die Entwicklung nachhaltiger, klimafreundlicher Stadtstrukturen im Fokus. Der Stadtvorstand von Speyer betont die herausragende Bedeutung des Netzwerks für eine gesunde und klimaresiliente Stadtentwicklung.
Bedeutung des Netzwerks für Speyer
Die Stadtverwaltung in Speyer wird aktiv im Netzwerk mitarbeiten, insbesondere unter der Leitung des Kommunalen Gesundheitsmanagements, welches von Daniel Fleischmann geleitet wird. Darüber hinaus wird die Stadt in enger Zusammenarbeit mit dem Kinder- und Jugendtheater Speyer, repräsentiert durch Nicole Schneider, Projekte entwickeln, die den Fokus auf eine ressourcen- und politikfeldübergreifende Zusammenarbeit legen.
In der Einbindung der Bürger und der unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen sieht die Stadt einen entscheidenden Faktor für die Gesundheitsförderung. Rosemarie Keller-Mehlem, die Fraktionsvorsitzende der Unabhängigen Fraktion Speyer, hebt hervor, wie wichtig gesundheitliche Chancengleichheit und eine gesundheitsfördernde Stadtentwicklung sind. Die lokale Vernetzung wird als Schlüssel zum Austausch von Wissen und zur Umsetzung erfolgreicher Praktiken gesehen.
Gesunde Städte – Ein internationales Konzept
Das Gesunde Städte-Netzwerk hat seine Wurzeln in der internationalen Healthy Cities Initiative der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die bereits in den 1980er Jahren ins Leben gerufen wurde. Die WHO definiert eine „Gesunde Stadt“ als eine Stadt, in der die Gesundheit und das Wohlergehen der Bürger aktiv in Entscheidungsprozesse einfließen. Im Rahmen der Ottawa Charta von 1986 wurden verschiedene Strategien empfohlen, die das bürgerschaftliche Engagement und die Verbesserung der Gesundheitskompetenz betonen.
Die Mitgliedschaft im GSN ist an die Erfüllung von neun Kriterien gebunden, die unter anderem eine Zustimmung durch den Stadtrat und die Entwicklung einer gesundheitsfördernden Politik umfassen. Über 90 Städte und Landkreise in Deutschland, die zusammen mehr als 25 Millionen Einwohner repräsentieren, sind bereits Teil dieses Netzwerks und profitieren von einem regen Austausch über beste Praktiken und Erfahrungen.Ihre Mitgliedschaft erfordert nicht nur ein starkes Engagement, sondern auch den Aufbau von Strukturen, die eine nachhaltige Gesundheitsförderung unterstützen.
Insgesamt zeigt der Beitritt Speyers zum Gesunde Städte-Netzwerk, dass die Stadt ihre volksgesundheitlichen Herausforderungen aktiv angeht und ihre Bürger in einen Gesundheitsprozess einbindet. Es ist ein Schritt in Richtung einer besseren Lebensqualität, der nicht nur lokale, sondern auch weitreichende gesellschaftliche Vorteile mit sich bringen kann. In Anbetracht der aktuellen demografischen Veränderungen und sozialen Herausforderungen wird der Austausch und das Lernen in lokalen Netzwerken mehr denn je notwendig sein, um langfristige, gesundheitsfördernde Lösungen zu entwickeln.