
Der Transport der Windrad-Komponenten durch Schorndorf hat in den letzten Wochen für Aufsehen gesorgt. Am 9. Januar 2025 ist zu verzeichnen, dass die Bauteile von Cuxhaven über Autobahnen und Bundesstraßen in die Region gebracht wurden. Der Transport begann bereits Anfang September. Unterwegs wurden Verkehrsinseln am Weilermer Kreisel zurückgebaut, um der massiven Transportlogistik gerecht zu werden. Die Wiese am Unteren Ziegelfeld diente als Umladeplatz, ist jedoch nach den Durchführungen noch beeinträchtigt. Die zurückgebauten Verkehrsinseln sind bis dato noch nicht wiederhergestellt, was Fragen zur Verkehrssicherheit aufwirft.
Die Transportroute umfasste mehrere wichtige Straßen, darunter die Schorndorfer Straße, Am Ziegelgraben, Lortzingstraße, Burgstraße und Schlichtenstraße. Geplant sind tägliche Transporte von Turmsegmenten und Rotorblättern für die Windräder, die schließlich im Windpark Königseiche bei Ebersbach im Kreis Göppingen installiert werden sollen. Diese Windräder werden eine Höhe von nahezu 240 Metern erreichen und eine Fläche von 17.480 Quadratmetern abdecken, was etwa 2,5 Fußballfeldern entspricht.
Widerstand und Bürgerinitiativen
Allerdings hat der Windpark Königseiche auch erhebliche Opposition hervorgerufen. Eine Bürgerinitiative hat bereits 1.500 Unterschriften gegen das Projekt beim Landratsamt Göppingen eingereicht. Die Gründe für diesen Widerstand sind vielfältig: Bürger machen Bedenken hinsichtlich Lärmemissionen über 45 dB(A), möglichen Schattenwurf in angrenzenden Orten sowie die Pläne zum Bau innerhalb eines Landschaftsschutz- und Naherholungsgebiets geltend. Viele Anwohner befürchten zudem, dass die Wirtschaftlichkeit der Anlagen aufgrund des niedrigen Windaufkommens im Schurwald in Frage gestellt ist. Diese Region gilt als besonders windschwach, was die Rentabilität der Windkraftanlagen in Zweifel zieht.
Die Thematik Windkraft ist in Deutschland ein heiß umkämpftes Feld. Während am 20. September 2019 1,4 Millionen Menschen für mehr Klimaschutz demonstrierten, zeigen Studien, dass nur etwa 290 von über 1.000 proklamierten Bürgerinitiativen gegen Windkraft aktiv sind. Zwischen 121.000 und 342.000 Menschen stellen sich demnach gegen Windkraftprojekte an Land. Viele von ihnen sind nicht grundsätzlich gegen die Energiewende, sondern äußern spezifische Bedenken, oft verknüpft mit persönlichen Nachteilen oder Umweltschutz und Lärmschutz.
Logistische Herausforderungen und Ausblick
Bei dem Transport selbst wurden in Vorbereitung mobile Verkehrsschilder aufgestellt, um den reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Verkehrsbehinderungen während der Transporte sind durchaus möglich, und der letzte geplante Transporttermin für die Windradkomponenten fiel auf den 10. August 2025. Informationen über aktuelle Entwicklungen werden über städtische Webseiten und Social-Media-Kanäle veröffentlicht, um die Bürger stets auf dem Laufenden zu halten.
Die Herausforderungen der Windkraftnutzung und die geräuschentwickelnden Windkraftanlagen stellen ein zentrales Thema im Kontext nachhaltiger Energieerzeugung in Deutschland dar. Trotz der Unterstützung für erneuerbare Energien gibt es viele Regionalkonflikte, die eine umfassende Akzeptanz der Windkraft erschweren. Angesichts der drohenden Rückgänge bei aktiven Bürgerinitiativen könnte jedoch ein Bewusstseinswandel in der Bevölkerung zu einem Ende der Auseinandersetzungen führen.