
In Deutschland halten Verbraucher aufgrund der aktuellen geopolitischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten ihre Finanzen enger zusammen. Die Sparquote hat im Jahr 2024 mit 11,5 Prozent einen der höchsten Werte erreicht, wobei nur die Pandemie-Jahre höhere Anteile verzeichneten. In dieser angespannten Situation warnt der Volkswirt Michael Stappel davor, dass zu viel Geld auf Konten an Wert verlieren kann.
Die Sparkasse empfiehlt, als finanzielle Rücklage mindestens zwei bis drei Netto-Monatsgehälter zu halten. Bei einem Nettolohn von 3.000 Euro wären dies also Rücklagen von 6.000 bis 9.000 Euro auf dem Girokonto. Im Falle einer Bankinsolvenz greift in Deutschland die gesetzliche Einlagensicherung, die Einlagen bis zu 100.000 Euro pro Kunde und Bank schützt. Für Gemeinschaftskonten haben beide Inhaber Anspruch auf eine Entschädigung von bis zu 200.000 Euro.
Regelungen der Einlagensicherung
Gemäß den Bestimmungen des Einlagensicherungsgesetzes (EinSiG) wird der Entschädigungsanspruch grundsätzlich auf 100.000 Euro pro Kunde begrenzt. In bestimmten Fällen, insbesondere bei nicht regelmäßig ausgezahlten Beträgen, kann dieser Anspruch auch bis zu 500.000 Euro betragen. Es ist jedoch wichtig, bei Bankinsolvenzen zu beachten, dass höhere Ansprüche im Insolvenzverfahren geltend gemacht werden müssen, was das Risiko eines Verlusts birgt.
Die gesetzliche Einlagensicherung, die seit 2011 auf EU-Ebene gilt, schützt auch Einlagen bei Privatbanken, Sparkassen und Genossenschaftsbanken. Um diese Sicherheit in Anspruch nehmen zu können, muss das Institut Mitglied eines europäischen Einlagensicherungssystems sein. Es gilt für Tagesgelder, Festgelder, Sparbücher und viele andere Sparverträge; Aktien und Anleihen sind jedoch nicht abgesichert. Die Rückzahlung der Einlagen wird seit dem 1. Juni 2016 innerhalb von maximal sieben Arbeitstagen nach der schriftlichen Meldung des Geschädigten gewährleistet.
Zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen
Ein wichtiges Element der Einlagensicherung ist die Entschädigungseinrichtung deutscher Banken GmbH, die sich durch Mitgliedsbeiträge der Banken finanziert und nicht aus Steuergeldern. Während der Finanzkrise gab der deutsche Staat ein Versprechen zur vollständigen Absicherung ab. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit einer freiwilligen Mitgliedschaft im Bundesverband deutscher Banken, die eine erweiterte Absicherung von bis zu 15 Prozent des Kapitals der Bank pro Kunde bis Ende 2024 bietet. Dies wird jedoch ab dem 1. Januar 2025 auf 8,75 Prozent des haftenden Eigenkapitals der Bank reduziert.
Die Deckelungen der Sicherungsbeträge sind ebenfalls wichtig zu beachten. Ab dem 1. Januar 2023 gilt eine Obergrenze von 5 Millionen Euro für private Sparer und 50 Millionen Euro für Unternehmen. Diese Beträge sinken bis ins Jahr 2030, wo private Sparer nur bis zu 1 Million Euro abgesichert sind.
Für Anleger bei ausländischen Banken mit Zweigniederlassungen in Deutschland, wie NIBC oder Bank of Scotland, wird die Entschädigung über landeseigene Sicherungsfonds abgewickelt. Deutsche Anleger profitieren seit Juli 2015 von vereinfachten Ansprüchen, da die EDB den Anmeldeprozess übernimmt.
Abschließend empfehlen Experten, Vermögen strategisch auf mehrere Banken zu verteilen, um unter der Einlagensicherungsgrenze zu bleiben und so das Risiko zu minimieren.
Für weitere Informationen zu den Details der gesetzlichen Einlagensicherung, siehe ruhr24.de, sparkonto.org und verbraucherzentrale.de.