
Am 5. Januar 2025 wird die Vierschanzentournee mit dem Sprung in Bischofshofen um 16:30 Uhr (ZDF und Eurosport) ihren Höhepunkt erreichen. Im Mittelpunkt stehen die drei österreichischen Springer Stefan Kraft, Jan Hörl und Daniel Tschofenig, die sich in einem engen Wettkampf um den Gesamtsieg befinden. Die Abstände in der Gesamtwertung sind denkbar gering: Kraft führt mit 887,1 Punkten, dicht gefolgt von Hörl mit 886,5 Punkten und Tschofenig, der mit 885,8 Punkten nur 39 cm hinter Hörl rangiert.
Die viertägige Veranstaltung der Vierschanzentournee, die seit 1953 jährlich im Wechsel in Deutschland und Österreich ausgetragen wird, hat sich zu einem der bedeutendsten Ereignisse im Skispringen entwickelt. Die Besonderheit in dieser 72. Auflage der Tournee besteht darin, dass sie 19 Jahre nach dem ersten geteilten Gesamtsieg zwischen Janne Ahonen und Jakub Janda, die beide auf 1081,5 Punkte kamen, an das Geschehen erinnert.
Die Bewerber um den Sieg
Stefan Kraft hat bereits zwei von drei bisherigen Stationen der Tournee gewonnen, während Jan Hörl noch auf seinen ersten Sieg warten muss. Tschofenig, der den Wettkampf in Garmisch-Partenkirchen gewonnen hat, trägt zudem das Gelbe Trikot des Gesamtführenden. Auch Windpunkte und Haltungsnoten könnten im abschließenden Springen entscheidend ins Gewicht fallen.
Gregor Deschwanden aus der Schweiz, Johann Andre Forfang aus Norwegen und der Deutsche Pius Paschke stellen ebenfalls Ansprüche auf die vorderen Plätze, allerdings scheinen ihre Chancen auf den Gesamtsieg gering.
Die Rückkehr der deutschen Springer
Die deutsche Mannschaft ist traditionell stark im Skispringen, jedoch blieb der letzte Gesamtsieg eines deutschen Springers bei der Vierschanzentournee 2001/2002 durch Sven Hannawald. In der aktuellen Saison stellte Andreas Wellinger mit einem Sieg in Oberstdorf und einem dritten Platz in Garmisch-Partenkirchen eine erfreuliche Rückkehr dar, jedoch vermochte er nicht, den Gesamtsieg für Deutschland zurückzugewinnen. Ryoyu Kobayashi aus Japan, der das letzte Springen in Bischofshofen mit einem eindrucksvollen Vorsprung von 24,5 Punkten auf Wellinger gewann, sicherte sich mittlerweile seinen dritten Gesamtsieg und den goldenen Adler.
Die Vierschanzentournee umfasst insgesamt vier Wettkämpfe und folgt einer festgelegten Reihenfolge, die seit 1972/73 unverändert ist: Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen, Innsbruck und Bischofshofen. Seit ihrer Gründung hat die Tournee aufgrund ihrer Bedeutung und der damit verbundenen Medialisierung enorm an Popularität gewonnen, was auch zu einer steigenden Anzahl an Zuschauern geführt hat. Im Jahr 2020/21 betrug das Preisgeld 70.000 CHF, welches seit 2021/22 auf 100.000 CHF für den Sieger erhöht wurde.
Trotz zahlreicher Änderungen und Herausforderungen in der Geschichte des Skispringens gibt es Bestrebungen, die Disziplin weiterzuentwickeln. Ab der Saison 2023/24 war ursprünglich eine Damen-Vierschanzentournee geplant, die jedoch auf 2026/27 verschoben wurde.
Für weitere Details zur Geschichte und den bisherigen Gesamtsiegern der Vierschanzentournee lesen Sie hier: Süddeutsche, Eurosport, Wikipedia.