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Skandal um Schlachthöfe: Tierquälerei bestraft, weitere Ermittlungen laufen!

Ein Landwirt wurde wegen Tierquälerei in Miltenberg verurteilt, nachdem gravierende Tierschutzverstöße in einem Schlachthof aufgedeckt wurden. Das Gericht verhandelt weiterhin gegen weitere Beschuldigte.

Im Jahr 2023 wurde der Betrieb eines Schlachthofs in Miltenberg aufgrund gravierender Mängel im Tierschutz untersagt. Dies geschah im Rahmen von Ermittlungen, die durch veröffentlichte Videos einer Tierrechtsorganisation angestoßen wurden. Diese Videos zeigten schwerwiegende Tierschutzverstöße beim Abladen und Betäuben der Tiere. Der Betreiber des Schlachthofs gab im Herbst 2023 seine Zulassung zurück, nachdem wöchentlich etwa 33 Rinder geschlachtet wurden. Die Staatsanwaltschaft Aschaffenburg nahm Ermittlungen gegen den Inhaber des Betriebs und sechs weitere Angestellte auf wegen quälerischer Tiermisshandlung.

Ein 39-jähriger Landwirt aus Unterfranken wurde nun wegen Tierquälerei verurteilt. Er zog im Juni 2023 zwei Rinder mit Seilen ab, da diese den Hänger nicht selbstständig verlassen konnten. Das Gericht verurteilte ihn zu 65 Tagessätzen à 10 Euro. Das Urteil ist inzwischen rechtskräftig, nachdem der Angeklagte einen zuvor erlassenen Strafbefehl nicht akzeptierte und eine öffentliche Verhandlung forderte. Ein weiterer Fall betrifft einen 54-jährigen Landwirt aus Hessen, der ebenfalls wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz angeklagt ist. Ihm wird vorgeworfen, eine trächtige Kuh und eine andere Kuh gequält zu haben, der Prozess gegen ihn wird am 21. Februar fortgesetzt.

Ermittlungen und Vergehen

Die Durchsuchung des Schlachthofs in Miltenberg wurde vom Landratsamt begleitet und wurde von der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg angeordnet. Bei dieser Durchsuchung wurden kranke und nicht transportfähige Tiere angeliefert. Des Weiteren stellte die Behörde fest, dass die Umsetzung des betrieblichen Hygienekonzepts mangelhaft war. Der Betriebsleiter und ein Mitarbeiter des Schlachthofs wurde vorübergehend von ihrer Tätigkeit bei der Betäubung und Schlachtung von Tieren ausgeschlossen.

Im Zuge der Ermittlungen gegen den Schlachthof in Aschaffenburg wurden nachweislich mehrere Verstöße festgestellt. Eine frühere amtliche Tierärztin wurde im Oktober 2023 zu einer Bewährungsstrafe verurteilt, da sie den Schlachthof vor Kontrollen gewarnt hatte. Für andere Beschuldigte wurden Verfahren gegen Geldauflagen eingestellt, und gegen acht Verdächtige laufen weiterhin Ermittlungen wegen quälerischer Tiermisshandlung. Der Abschluss dieser Ermittlungen wird innerhalb der nächsten Monate erwartet.

Die breite Problematik der Tierquälerei

Die Vorfälle in diesen beiden Schlachthöfen sind Teil eines größeren Problems im Bereich des Tierschutzes in Deutschland. Nach Informationen von Aninova sind solche Tierschutzskandale keine Einzelfälle. Dies macht deutlich, dass die fortlaufenden Missstände in der Tierhaltung und -verarbeitung mehr Aufmerksamkeit erfordern. Die Öffentlichkeit und die zuständigen Behörden stehen somit vor der Herausforderung, systematische Veränderungen herbeizuführen, um Misshandlungen in der Landwirtschaft konsequent zu unterbinden. Der Druck auf die Betriebe und die Verantwortlichen muss erhöht werden, um eine grundlegende Besserung im Tierschutz zu gewährleisten.

Während der Schlachthof in Miltenberg seine Türen geschlossen hat, steht die gesamte Branche unter Beobachtung. Das Landratsamt hat durchgreifende Maßnahmen ergriffen, um die Tierschutzstandards zu erhöhen und Verstöße zu ahnden. Die fortlaufenden Ermittlungen und die Urteile in den einzelnen Fällen zeigen, dass darauf bestanden wird, die Rechtmäßigkeit und Menschlichkeit in der Tierhaltung zu wahren.

Für weiterführende Informationen zu den Tierschutzskandalen und deren Hintergründen können Sie hier nachlesen.

Referenz 1
www.pnp.de
Referenz 2
www.agrarheute.com
Referenz 3
aninova.org
Quellen gesamt
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