
Aktivisten haben in der Nacht eine kontroverse Projektion an der Tesla-Gigafactory in Grünheide veröffentlicht, die Elon Musk mit einer Hitlergruß-Geste darstellt. Diese Aktion, auf dem Werk platziert, zeigt auch die Worte „Heil“ und „Boycott“ vor dem markanten Tesla-Schriftzug. Verantwortlich für die veröffentlichten Bilder sind die Gruppen Zentrum für politische Schönheit und Led by Donkeys. Doch die Echtheit der Aktion steht zur Debatte, da der sichernde Wachschutz des Werks angeblich nichts bemerkt hat. Die Polizei und die Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) haben die Vorfälle bereits zur Prüfung aufgenommen und bitten um Geduld, während die Untersuchung weitergeht. Dies berichtet maz-online.de.
Die Projektion kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Tesla und Elon Musk auch auf die Genehmigungsvorhaben für ihre Gigafactory in Grünheide drängen. Trotz der Ankündigung vor 16 Monaten gibt es noch keinen klaren Zeitplan für die endgültige Genehmigung dieser wichtigen Anlage. Tesla argumentiert, dass Projekte, die zur Bekämpfung des Klimawandels beitragen, nicht mit solchen gleichgestellt werden sollten, die diesen beschleunigen. Unterstützung erhält Tesla in dieser Angelegenheit auch von der Deutschen Umwelthilfe (DUH), die ein Verfahren gegen die Bundesregierung bezüglich nationaler Klimaziele anstrebt. Wie 24auto.de berichtet, würden Verzögerungen bei der Genehmigung die Realisierung des Projekts erheblich gefährden.
Umwelt- und Genehmigungsthemen
Das Projekt wird von Naturschutzbedenken begleitet. Tesla hat bereits eine Sicherheitsleistung von 100 Millionen Euro hinterlegt, um mögliche Rückbaukosten zu gewährleisten. Der Produktionsstart ist zunächst für Juli 2021 avisiert, aber die Unsicherheiten bleiben. Kritiker befürchten, dass die Gigafactory erhebliche negative Auswirkungen auf die Umwelt haben könnte, insbesondere in Bezug auf Wasserbedarf und die Verunreinigung von Grundwasser. Der Wasserbedarf beträgt geschätzte 1,4 Millionen Kubikmeter pro Jahr und könnte in zukünftigen Ausbaustufen steigen.
Die Region hat begrenzte Wasserressourcen, was angesichts des Klimawandels problematisch erscheint. Anwohner und Umweltschützer äußern ihre Bedenken lautstark, während Brandenburgs Umweltministerium diese Sorgen als unbegründet einstuft. Ein weiteres Hindernis war eine Klage des Naturschutzbundes NABU, die weitere Rodungen vorübergehend gestoppt hat. Diese Problematik wird durch die öffentliche Diskussion über den Wasserbedarf und mögliche Schadstoffemissionen verstärkt, da Experten vor hoher Stickoxid- und Ammoniakbelastung warnen. Auf der positiven Seite sieht Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach das Projekt als einen Glücksfall für die Region, das viele Arbeitsplätze schaffen könnte.
Die Gigafactory im Fokus
Elon Musk hielt am 3. September 2020 das Richtfest für die Gigafactory in Grünheide ab, das als eines der bedeutendsten Industrieprojekte in Deutschland gilt. Rund 9.000 Besucher erkundeten die Baustelle beim Tag der offenen Tür im Oktober. Der digitale Fortschritt in der Automobilindustrie wird durch die Gigafactory gefördert, bei der Tesla plant, jährlich 500.000 Elektroautos zu produzieren und in der ersten Stufe bis zu 12.000 Mitarbeiter zu beschäftigen, bevor diese Zahl auf bis zu 40.000 steigen könnte.
Das Genehmigungsverfahren für die Autofabrik ist in der heißen Phase. Laut Experten wird eine Baugenehmigung in diesem Jahr als unwahrscheinlich angesehen. Sollte den Bauanträgen nicht stattgegeben werden, muss Tesla, laut den gesetzlichen Vorgaben, den bereits gerodeten Wald wiederherstellen. Beide Seiten, Befürworter und Kritiker, beobachten die aktuelle Situation mit Spannung, da das Schicksal der Gigafactory in Grünheide noch ungewiss bleibt. Für weitere Details zu den grundlegenden Herausforderungen der Gigafactory werfen Sie einen Blick auf deutschlandfunk.de.