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Skandal in Unterschneidheim: Bauherr ignoriert Genehmigung!

In Unterschneidheim sorgt ein privates Bauvorhaben für Aufregung: Statt sechs wurden acht Wohnungen genehmigt, das Gebäude ist höher als erlaubt. Bürgermeister äußert Unmut, Gemeinderat reagiert.

In der baden-württembergischen Gemeinde Unterschneidheim sorgt ein privates Bauvorhaben für Unmut unter den Anwohnern. Der Bauherr hat statt der genehmigten sechs Wohnungen insgesamt acht Einheiten errichtet. Zudem übersteigt die finale Höhe des Gebäudes mit 13,38 Metern die genehmigte Höhe um 1,18 Meter. Eine Abweichung betrifft zudem die Dachneigung, die nun 35 Grad beträgt – anstelle der genehmigten 38 Grad. Bürgermeister Johannes Joas hat seinen Ärger über die Verstöße des Bauherrn deutlich zum Ausdruck gebracht, was die öffentliche Diskussion weiter angeheizt hat. Die Verwaltung hat bereits Rücksprache mit dem Landratsamt und dem Kreisbaumeister gehalten. Überraschenderweise hält das Landratsamt das Bauvorhaben trotz der Verstöße für genehmigungsfähig, da sich das Gebäude angeblich harmonisch in die Umgebung einfügt, wie Schwäbische Post berichtet.

Ein wichtiger Punkt in der Debatte um das Bauvorhaben ist die Rolle des Gemeinderates, der mehrheitlich für eine nachträgliche Genehmigung gestimmt hat: Neun Ja-Stimmen, zwei Nein-Stimmen und sechs Enthaltungen setzten ein Zeichen für die Akzeptanz des bestehenden Plans. Dies zeigt, dass nicht alle Mitglieder des Gemeinderates die gleichen Bedenken hegen. Ein weiteres Bauprojekt, das im Gemeinderat besprochen wurde, betrifft den Umbau und die Erweiterung eines Rinderstalls. Hier wurde einstimmig beschlossen, die Kapazität von 10 auf 30 Rinder sowie von 10 auf 25 Schweine zu erhöhen.

Weitere Entwicklungen in Unterschneidheim

Im Gemeinderat gab es zudem keine Einwände gegen ein Bauvorhaben der Firma Ladenburger in Kerkingen/Zöbingen. Ein bedeutendes zusätzliches Thema war die Präsentation eines neuen Löschfahrzeugs, das das über 30 Jahre alte LF 16 ersetzen soll. Mit einer Kapazität von 2400 Litern Wasser und 160 Litern Schaum kostet das neue Fahrzeug 600.000 Euro.

Darüber hinaus beschloss der Gemeinderat die Erschließung des dritten Bauabschnitts des Baugebiets Unterschneidheim Ost. Der Auftrag für die Erschließungsplanung und Projektüberwachung wurde an das Büro Grimm Ingenieure vergeben, was mit Kosten von 25.756 Euro verbunden ist. Ein weiteres Augenmerk galt dem Beschilderungskonzept für den Geotop Unterwillfingen, das ebenfalls einstimmig genehmigt wurde. Bislang sind im dritten Abschnitt des Baugebiets noch keine Bauplätze verkauft worden.

Unterschneidheim, mit einer Einwohnerzahl von 4797 (Stand: 31. Dezember 2021), gehört zum Ostalbkreis und zeichnet sich durch eine Vielfalt an Ortsteilen aus, darunter Buchhausen und Oberschneidheim. Das Baurecht, das in Deutschland den Rahmen für solche Bauvorhaben bestimmt, basiert auf dem Städtebaurecht, welches vom Bund geregelt wird. Es ist darauf ausgelegt, eine geordnete städtebauliche Entwicklung zu gewährleisten, wie BMWSB erklärt.

Die rechtlichen Grundlagen des Städtebaurechts umfassen unter anderem das Baugesetzbuch und die Bauleitplanung, welche die Nutzbarkeit des Bodens und die Qualität von Bauvorhaben festlegen. Diese Rahmenbedingungen gelten nicht nur für Unterschneidheim, sondern für alle deutschen Kommunen, die ähnliche Herausforderungen im Hinblick auf den Wohnungsbau und die Infrastruktur bewältigen müssen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation rund um das Bauvorhaben weiterentwickeln wird und ob weitere Maßnahmen seitens der Gemeindeverwaltung erforderlich sind.

Referenz 1
www.schwaebische-post.de
Referenz 2
bebauungsplan24.de
Referenz 3
www.bmwsb.bund.de
Quellen gesamt
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