
Ein 23-jähriger Influencer aus dem Westjordanland bleibt in Untersuchungshaft, nachdem er beschuldigt wird, an Silvester eine Feuerwerksrakete in eine Wohnung in Berlin-Neukölln geschossen zu haben. Dieser Vorfall hat nicht nur für Schlagzeilen gesorgt, sondern auch eine umfassende Ermittlungen der Staatsanwaltschaft ausgelöst. Die Vorwürfe gegen den jungen Mann umfassen versuchte schwere Brandstiftung, versuchte gefährliche Körperverletzung sowie Sachbeschädigung. Angesichts der Schwere der Vorwürfe könnte ihm eine Freiheitsstrafe von mindestens einem Jahr drohen, und das Interesse der Öffentlichkeit in diesem speziellen Fall ist groß.
Die Festnahme des Influencers erfolgte am 4. Januar, als er am Flughafen BER ausreisen wollte. Dies geschah aufgrund von Fluchtgefahr, da er in Deutschland keine gesicherten Wohnverhältnisse und sozialen Bindungen hat. Laut dewezet.de hat seine Verteidigung einen Antrag auf Haftverschonung zurückgezogen. Während des ersten Auftritts vor dem Ermittlungsrichter schwieg der Beschuldigte zu den Vorwürfen und plant, gegen die Haftentscheidung vorzugehen.
Der Vorfall und seine Folgen
Der Vorfall ereignete sich in der Silvesternacht, als der Influencer, während er sich filmte, eine Rakete auf ein Mehrfamilienhaus richtete. In dem nun gelöschten Instagram-Video zündete er die Rakete, die schließlich durch ein Fenster in das Schlafzimmer eines 53-jährigen Wohnungsinhabers flog und dort explodierte. Zwar gab es keine Verletzten, dennoch wurde das Mobiliar stark beschädigt, und der Wohnungsinhaber konnte lediglich durch schnelles Handeln die brennenden Überreste der Rakete aus dem Fenster werfen, um ein Übergreifen des Feuers auf den Rest der Wohnung zu verhindern. Tagesschau.de berichtet, dass das Mobiliar im Schlafzimmer des 53-jährigen Mieters in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Insgesamt wird dem Mann „rücksichtslose“ Gefährdung von Menschenleben vorgeworfen, was die Staatsanwaltschaft mit der hohen Straferwartung und der Möglichkeit, dass er sich dem Verfahren entziehen könnte, untermauert. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft, Michael Petzold, hat die Gefährdung von Menschenleben durch die Tat scharf verurteilt.
Öffentliches Interesse und Reaktionen
Der Vorfall hat auch öffentliche Diskussionen ausgelöst, insbesondere angesichts der jüngsten Ereignisse in Berlin, bei denen an Silvester insgesamt fünf Menschen durch Feuerwerkskörper ums Leben kamen und zahlreiche weitere verletzt wurden. Darüber hinaus ist der Influencer in der Kritik, nachdem er angab, als Tourist in Berlin gewesen zu sein und nicht gewusst zu haben, wie eine Feuerwerksrakete funktioniert. Er entschuldigte sich bei den Betroffenen und äußerte Unverständnis über die Ermittlungen, indem er auch Rassismus-Erfahrungen ins Spiel brachte, die er aufgrund seiner Herkunft gemacht haben wolle. Die Entwicklungen in diesem außergewöhnlichen Fall werden weiterhin aufmerksam verfolgt, und die Staatsanwaltschaft plant, die Ermittlungen schnell abzuschließen, um Anklage zu erheben, wie ZDF.de berichtet.