
Bei einer Dschungelcamp-Party in Berlin sorgte Micaela Schäfer, ein bekanntes Erotikmodel und frühere Dschungelcamp-Teilnehmerin, für Aufsehen, als sie mit einem lebenden Kapuzineräffchen auf dem roten Teppich erschien. Der Auftritt hat nicht nur die Aufmerksamkeit der Medien erregt, sondern auch eine heftige Reaktion von Tierschutzorganisationen ausgelöst. Laut Remszeitung hat die Tierschutzorganisation PETA bereits Anzeige gegen die Tierhalterin erstattet.
PETA bezeichnete Schäfers Aktion als „geschmacklos“ und forderte sie auf, keine Wildtiere für Promotionszwecke zu missbrauchen. Die Organisation wendet sich in ihrer Kritik nicht nur an die Veranstalter, sondern auch direkt an Schäfer selbst. Dr. Yvonne Würz, Fachreferentin von PETA, bekräftigte, dass Affen auf einem roten Teppich nichts zu suchen hätten und solche Auftritte eine Tortur für die Tiere darstellen. Schäfer wurde aufgefordert, die Verwendung von Wildtieren in ihren Promotions zu unterlassen, da diese oftmals unter Zwang dressiert werden, um in der Unterhaltungsindustrie zur Schau gestellt zu werden, wie PETA erklärt.
Reaktionen der Tierschützer
PETA fordert darüber hinaus die Veterinäraufsicht Berlin-Mitte auf, die Haltungsbedingungen des Kapuzineräffchens zu überprüfen. Auch die Genehmigung der Tiertrainerin gemäß Paragraph 11 des Tierschutzgesetzes sollte laut PETA auf den Prüfstand. Die Organisation betont, dass Tiere fühlende Wesen sind und nicht als Accessoires benutzt werden dürfen.
Diese Thematik greift einen viel größeren Zusammenhang auf. Laut PETA führen die häufige Darstellung von Tieren als „Kuscheltiere“ zu einer steigenden Nachfrage nach exotischen Tieren, was den illegalen Handel befeuert. In Deutschland ist der Handel und die Haltung von exotischen Tieren in Privathand weitgehend unreglementiert. Eine Studie des Bundesumweltministeriums aus dem Jahr 2020 hat sogar gezeigt, dass der Handel mit exotischen Tieren zum weltweiten Artensterben beiträgt. Die Problematik des Speziesismus, also der Diskriminierung von Tieren aufgrund ihrer Artzugehörigkeit, kann nicht ignoriert werden, wie PETA eindringlich warnt.
Die Lebensbedingungen von Kapuzineraffen
Kapuzineraffen, die in verschiedenen Waldtypen Mittelamerikas und dem südöstlichen Brasilien leben, sind von Natur aus soziale Tiere, die in Gruppen von bis zu 30 Individuen agieren. Diese sozialen Strukturen werden in Gefangenschaft oft ins Chaos gestürzt, was zu einem enormen Stress für die Tiere führt. PETA hebt weiterhin hervor, dass die Präsentation von Tieren in der Unterhaltung, insbesondere in Shows oder auf Veranstaltungen wie der Dschungelcamp-Party, nicht nur grausam ist, sondern auch gesundheitliche Probleme und krankhaftes Verhalten bei den Tieren hervorrufen kann.
Mit diesem Vorfall und den damit verbundenen Reaktionen wird erneut deutlich, wie wichtig es ist, auf die Bedürfnisse von Tieren zu achten und sie nicht zur Selbstdarstellung zu missbrauchen. PETA ruft die Öffentlichkeit dazu auf, aktiv gegen die Missstände in der Tierhaltung und -nutzung in der Unterhaltungsindustrie einzutreten. Tierquälerei und -missbrauch sollten in keiner Form toleriert werden, damit all diese Tiere ein glückliches und selbstbestimmtes Leben führen können.