
Die Theodor-Haubach-Grundschule in Hamburg-Altona sieht sich derzeit heftiger Kritik ausgesetzt. Der kürzlich veröffentlichte Schulkalender, der ausschließlich islamische Feiertage verzeichnete und christliche wie Ostern und Weihnachten ausließ, sorgt für Unverständnis unter Eltern und in der Öffentlichkeit. Wie freilich-magazin.com berichtet, betonte die Schulleitung zunächst, dass sie auf den Missstand durch Eltern hingewiesen worden sei. In einer entsprechenden Mitteilung wurde ein internes Problem genannt.
Die Schule erläuterte, dass alle christlichen und nationalen Feiertage automatisch im Schulkalender integriert werden sollten. Es wurde fälschlicherweise angenommen, dass diese Feiertage auch für alle ersichtlich seien. Diese Erklärung stützt sich jedoch auf eine verzweifelte Versuchserklärung. Kritiker äußern Zweifel an der Darstellung der Schulleitung, da das Fehlen der christlichen Feiertage offenbar bereits seit Monaten bekannt war.
Fehlende Feiertage und öffentliche Reaktion
In dem Schulkalender verzeichnet sind lediglich islamische Feiertage. Der Fastenmonat Ramadan endet am 30. März, und das Fest des Fastenbrechens wird einen Tag später, am 31. März, gefeiert. Des Weiteren stehen das islamische Opferfest, welches vom 4. bis 9. Juni stattfindet, und die bereits in der Schulausschreibung erwähnten Feiertage auf der Liste. Den christlichen Feiertagen wie Weihnachten, Ostern, Christi Himmelfahrt und Pfingsten wurde jedoch keinerlei Platz eingeräumt, was einige Kritiker als einseitig und nicht inklusiv empfinden, berichtet apollo-news.net.
Die Theodor-Haubach-Grundschule ist in Hamburg für ihre Bemühungen um Vielfalt bekannt. Im Jahr 2022 sorgte sie für Aufsehen, als sie Eltern dazu aufforderte, diskriminierende und geschlechtsspezifische Faschingskostüme zu meiden. Als Alternative wurden kreative Kostümideen vorgeschlagen, die keine ethnischen oder geschlechtlichen Stereotypen reproduzieren.
Kulturelle Vielfalt in Deutschland
Diese Situation wirft Fragen zur kulturellen und religiösen Vielfalt in Deutschland auf. Ein interkultureller Kalender, der eine Vielzahl von Feiertagen aus unterschiedlichen Religionen abbildet, könnte zur Förderung eines respektvollen Miteinanders beitragen. Solch ein Kalender umfasst auch wichtige Feiertage des Christentums, Judentums, Islams, Buddhismus, Hinduismus und anderer Glaubensgemeinschaften. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) bietet einen solchen Kalender an, der nicht nur religiöse Feiern, sondern auch gesetzliche und gedenkliche Tage verschiedener Traditionen dokumentiert, wie weltkirche.katholisch.de beschreibt.
Die Theodor-Haubach-Grundschule musste nun nachträglich alle Feiertage und Ferien manuell im Kalender eintragen. In einer schriftlichen Entschuldigung an die Eltern wurde eingeräumt, dass die Reaktion auf den Missstand zu spät kam. Diese Debatte verdeutlicht einmal mehr die Herausforderungen, die mit der Wahrnehmung und Einbeziehung unterschiedlicher kultureller und religiöser Identitäten in deutschen Bildungseinrichtungen verbunden sind.