
In Bitz, einem kleinen Ort im Zollernalbkreis, erschütterte ein Vorfall in der Fledermaushöhle „Hohler Fels“ die örtliche Gemeinschaft. Unbekannte zündeten einen Böller in der Höhle, was den Tod von mindestens zwei Fledermäusen zur Folge hatte. Nach Berichten von Schwäbische.de betraten am 7. Februar mutmaßlich vier Jugendliche und ein Erwachsener illegal die Höhle. Dort entzündeten sie einen Feuerwerkskörper. Eine der Fledermäuse starb sofort, während eine zweite einige Tage später in einer Deckenspalte gefunden wurde. Ihr Tod wurde als Folge des Schocks durch den Böller beurteilt.
Die Tierrechtsorganisation PETA reagierte umgehend auf diesen Vorfall und setzte eine Belohnung von 1000 Euro für Hinweise zur Identifizierung der Verantwortlichen aus. Außerdem plant PETA, Strafanzeige gegen die Täter zu erstatten, da durch ihr Handeln Verstöße gegen das Bundesnaturschutz- und Tierschutzgesetz vorliegen. Auch das Landratsamt Zollernalb hat bereits Anzeige erstattet und ermittelte in diesem Zusammenhang gegen Unbekannt. Dies zeigt, wie ernst die Situation angesehen wird.
Bedrohung für Fledermauspopulationen
Die Auswirkungen solcher Störungen während des Winterschlafs von Fledermäusen können verheerend sein. Experten warnen, dass dies zu Energieverlusten und sogar zum Tod der Tiere führen kann. Viele Fledermäuse konnten aus der Höhle vertrieben werden, aber ob sie überleben werden, bleibt ungewiss. Angesichts des bereits bestehenden Drucks auf die Tierart durch Habitatzerstörung, Quartierverlust und Insektenrückgang ist dieser Vorfall besonders alarmierend.
Darüber hinaus läuft bis Ende 2023 das Projekt BATLAS, ein digitaler Fledermausatlas, der darauf abzielt, Langzeitdaten zur Schätzung der bundesweiten Fledermauspopulation zu sammeln und auszuwerten. Alle Fledermausarten in Deutschland sind gesetzlich geschützt und benötigen dringend verlässliche Daten, um ihren Gefährdungsstatus zu bewerten. Die Initiative ist besonders wichtig, da die Datenlage zuvor fragmentiert und unzugänglich war.
Das Fachgebiet Zoologischer Artenschutz erhofft sich durch die Plattform eine verbesserte Überwachung der Fledermauspopulationen in Deutschland und strebt an, bei negativen Entwicklungstrends schnell zu handeln. Die Kombination von unveröffentlichten und veröffentlichten Daten mithilfe moderner statistischer Methoden ist entscheidend, um die aktuellen Verbreitungsgebiete und Bestandsgrößen dieser wichtigen Tierart abzubilden. Nachhaltige Zusammenarbeit mit Fledermausschützern ist für die langfristige Aktualisierung dieser Daten unerlässlich.