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Silvester in Berlin: 363 Verletzte durch Feuerwerk und Angriffe auf Helfer

Berlins Gesundheitssenatorin berichtet von 363 Verletzten durch Feuerwerk an Silvester 2024. Angriffe auf Einsatzkräfte nehmen zu, während Debatten über Böllerverbote weitergehen.

Berlins Gesundheitssenatorin Ina Czyborra (SPD) hat eine ernüchternde Bilanz zur Silvesternacht 2025 gezogen. Insgesamt mussten 363 Personen aufgrund von durch Feuerwerk verursachten Verletzungen in Krankenhäuser eingeliefert werden. Besonders besorgniserregend ist die Tatsache, dass 52 dieser Patienten stationär behandelt werden mussten. Viele erlitten schwere Verletzungen, darunter lebensbedrohliche Verbrennungen sowie Gesichtsverletzungen. Dies zeigt einmal mehr das Risiko, welches die Verwendung von Feuerwerkskörpern mit sich bringt. In den Notaufnahmen der Stadt war der Ansturm der Patienten groß, was zu einer hohen Belastung des medizinischen Personals führte.

Besonders auffällig war die Zunahme an körperlichen und verbalen Angriffen auf Ärzte und Pflegekräfte. An insgesamt 23 Fällen wurden solche Übergriffe in 35 von 38 Notfallkrankenhäusern registriert. Senatorin Czyborra bezeichnete diese Übergriffe als „bedauerlicherweise das Normalmaß“. Im letzten Jahr stand bereits ein gewalttätiger Vorfall im Raum, bei dem mehrere Brüder das Personal einer Klinik angriffen; dies hat zur Folge, dass ein Gerichtsprozess bevorsteht.

Debatte um Böllerverbot

In der politischen Debatte um ein Verbot privater Böllerei äußerte sich Czyborra vage. Abgeordnete Silke Gebel von den Grünen forderte eine klare Regelung, unterstützte jedoch auch die Ansicht, dass ein Böllerverbot aus gesundheitspolitischer Sicht sinnvoll sei. Während Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ein solches Verbot als „irgendwie komisch“ ansah, plädierte Innenministerin Nancy Faeser für lokale Verbotszonen. Organisationen wie die Polizeigewerkschaften und die Bundesärztekammer wiederholten ihre Forderungen nach einem Verbot des privaten Gebrauchs von Pyrotechnik.

In Deutschland regeln strenge gesetzliche Bestimmungen den Umgang mit Kugelbomben, die in der Kategorie F4 (Großfeuerwerk) angesiedelt sind. Diese dürfen ausschließlich von lizenzierten Pyrotechnikern verwendet werden, wodurch der Zugang für Privatpersonen stark eingeschränkt ist. Dennoch geschieht es immer wieder, dass insbesonders unsachgemäßer Gebrauch zu schweren Verletzungen führt. Diese Problematik wird besonders eindringlich, wenn man die tragischen Unfälle betrachtet, die in der Silvesternacht landesweit stattfanden.

Unfälle und Angriffe auf Einsatzkräfte

Bundesweit kam es in der Silvesternacht zu fünf tödlichen Unfällen im Zusammenhang mit Pyrotechnik, darunter ein tragischer Vorfall in Nordrhein-Westfalen, bei dem ein 24-Jähriger ums Leben kam. In Hamburg starb ein 20-Jähriger infolge der Explosion eines selbstgebauten Feuerwerkskörpers, während in Sachsen ebenfalls zwei tödliche Verletzungen zu beklagen waren. Auch in Brandenburg gab es einen Todesfall, und ein weiterer wurde schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht.

Die Silvesternacht war nicht nur durch Unfälle, sondern auch von Übergriffen auf Einsatzkräfte geprägt. In verschiedenen Städten wie München und Leipzig wurden Polizei- und Rettungskräfte mit Feuerwerk und Flaschen angegriffen. In München riefen mehrere Hundert Menschen zu Randalen auf und sorgten für CHAOS. Auch in Berlin zogen die Polizeibeamten eine insgesamt positive Bilanz, trotz der Angriffe; es wurden 3.000 zusätzliche Polizisten im Einsatz gehabt.

Die Böllerverbotszonen in Berlin schienen teilweise Wirkung zu zeigen, da es hier zu rund 330 Festnahmen kam, hauptsächlich wegen Verstößen gegen das Sprengstoff- oder Waffengesetz. Dennoch berichtete die Polizei von Verletzungen bei 13 Beamten durch Feuerwerkskörper in der Silvesternacht. In Nordrhein-Westfalen blieb die Situation hingegen weitgehend ruhig, was auf die große Anzahl von über 7.300 eingesetzten Polizisten zurückzuführen ist.

Die Debatte um den Umgang mit Feuerwerk und den notwendigen Schutz für Einsatzkräfte und Zivilisten hat durch die Ereignisse in der Silvesternacht neue Brisanz erhalten. Die Diskussion um ein mögliches Verbot privater Böllerei bleibt aktuell und wird die politischen Debatten in den kommenden Wochen prägen. Experten und Politiker sind sich einig, dass Veränderungen notwendig sind, um der Gefährdung durch Feuerwerk bestmöglich zu begegnen.

Für tiefere Einblicke in diese Entwicklungen lesen Sie die Berichte von Tagesspiegel, ZDF und Deutschlandfunk.

Referenz 1
www.tagesspiegel.de
Referenz 2
www.zdf.de
Referenz 3
www.deutschlandfunk.de
Quellen gesamt
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