
Im Kreis Offenbach beschäftigt sich der Fachdienst Ausländerangelegenheiten intensiv mit den Herausforderungen der Migration. Shafique Kamal, der Leiter des Fachdienstes, betont die Rolle der Behörde, die sich als zweitgrößter Fachdienst dieser Art in Hessen etabliert hat. Über 93.000 Migrantinnen und Migranten haben hier ein Zuhause gefunden, was die Bandbreite der Dienstleistungen unterstreicht, die der Fachdienst anbietet. Die Aufgaben umfassen unter anderem allgemeines Aufenthaltsrecht, Asylverfahren und Rückführungen, wobei eine neue Abteilung die Bearbeitungszeit für Fachkräfteanfragen auf 72 Stunden verkürzt hat, um den wachsenden Bedarf zu decken. In dieser Region sind mittlerweile 20.000 Menschen mit humanitärem Aufenthaltsrecht, hauptsächlich Geflüchtete aus der Ukraine, registriert.
Ein zentrales Anliegen Kamos ist die umfassende Betreuung der Neuankömmlinge. Der Fachdienst begleitet diese von der Einreise bis zur Einbürgerung und unterstützt Arbeitgeber bei der Integration ihrer neuen Mitarbeiter. Laut bpb.de sind Ausländerbehörden in Deutschland für aufenthalts- und passrechtliche Maßnahmen zuständig, einschließlich der Ausstellung von Aufenthaltserlaubnissen und der Organisation von Abschiebungen. Diese Aufgaben bilden die Grundlage für die rechtliche Integration von Migranten in die Gesellschaft.
Rechtliche Herausforderungen und Integration
Die rechtlichen Rahmenbedingungen sind komplex und stellen eine Herausforderung dar. So führt Kamal an, dass der rechtliche Schutzstatus für geflüchtete Syrer zur Diskussion steht, während Klageverfahren für abgelehnte Asylanträge zwischen zwei und drei Jahren dauern können. Diese rechtlichen Unwägbarkeiten zeigen die Spannungen, die in der aktuellen Migrationspolitik existieren, wodurch eine schnelle Integration oft behindert wird.
Hessen nimmt eine Vorreiterrolle in der Digitalisierung der Behörde ein. Bis 2024 wurden bereits fast 41.600 Termine vergeben, und die Behörde plant, ihre Prozesse künftig komplett digital abzuwickeln. Dies könnte helfen, die angesprochenen Herausforderungen zu bewältigen, die in bpb.de als lange Wartezeiten und unzureichende personelle Ressourcen bezeichnet werden.
Bildung und gesellschaftliche Teilhabe
Ein weiterer zentraler Punkt der Integrationsstrategie ist die Sprachvermittlung. Kamal hebt hervor, dass Zugereiste Deutsch lernen sollen, um sich besser in die Gesellschaft integrieren zu können. Die Stadt bietet bereits Deutschkurse und Lesetreffs an und sucht Ehrenamtliche für die Hausaufgabenhilfe. Zudem sind interkulturelle Wochen in Zusammenarbeit mit dem türkischen Kulturverein in Planung, um den Austausch zu fördern.
Die Integration von Migrantinnen ist ebenfalls ein wichtiges Thema. Laut dem BAMF lebt in Deutschland eine heterogene Gruppe von etwa 3,2 Millionen drittstaatsangehörigen Frauen. Es wird auf die Herausforderungen hingewiesen, die sich aus hohen Anerkennungsanforderungen für berufliche Qualifikationen und fehlenden Betreuungseinrichtungen für Kinder ergeben, was die Erwerbstätigenquote von Migrantinnen mit etwa 44 % gegenüber 67 % bei Männern beeinflusst.
Die diesjährigen Kerb in Mühlheim ist ebenfalls ein bedeutendes Ereignis, zu dem Gäste aus der Partnerstadt St. Priest vom 27. bis 30. Juni erwartet werden. Dieses Fest bietet die Möglichkeit, kulturelle Brücken zu schlagen und durch gemeinschaftliche Veranstaltungen die Integration zu fördern. Kamal und sein Team sehen diese Bemühungen als wesentlichen Bestandteil ihrer Arbeit.