
Der britische Premierminister Keir Starmer besuchte Kiew und zeigte sich beeindruckt von der ukrainischen Rüstungsindustrie, die in den letzten Monaten erheblich ausgeweitet wurde. Während seines Besuchs stellte er, in Begleitung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, die milliardenschweren Zusagen für Militärhilfe durch Großbritannien heraus. Im Jahr 2025 wurde eine militärische Unterstützung in Höhe von 6,6 Milliarden Dollar festgelegt, von denen über 3 Milliarden Dollar im Rahmen eines strategischen Partnerschaftsvertrags, der seit mehr als 100 Jahren besteht, jährlich zur Verfügung gestellt werden. Einige Details zu einem geheimen Teil des Vertrags, der der ukrainischen Sicherheit dient, wurden jedoch nicht bekannt gegeben, berichtet op-online.de.
In Kombination mit internationalen Investitionen, die den ukrainischen Drohnenbau betreffen, zeigt sich, dass Drohnen eine der wichtigsten Waffen im Gefecht mit Russland geworden sind. Präsident Selenskyj kündigte an, dass Drohnen in der Ukraine günstiger produziert werden können als in anderen europäischen Ländern. Dies wurde durch Gespräche mit Drohnenentwicklern während Starmers Besuch verstärkt, was eine neue Richtung in der ukrainischen Rüstungsproduktion darstellt.
Ausbau der Rüstungsproduktion
Die ukrainische Rüstungsindustrie hat im Jahr 2024 eine beeindruckende Steigerung erlebt. Die Produktion von Mörser- und Artilleriegeschossen sowie von Drohnenmunition hat sich verzehnfacht. Um die Effizienz weiter zu erhöhen, gibt es ehrgeizige Ziele: Für das Jahr 2025 sollen 3.000 Raketen und 30.000 weitreichende Drohnen hergestellt werden, wie mdr.de berichtet.
Diese Entwicklung wird durch ein umfassendes Partnerschaftsabkommen zwischen der Ukraine und Großbritannien verstärkt, das als historisch bezeichnet wird. Ab 2030/31 soll Großbritannien sich verpflichten, Ukraine jährlich mit über 3,5 Milliarden Euro an Militärhilfen zu unterstützen. Die Schulung ukrainischer Soldaten und eine enge Zusammenarbeit im Schwarzmeerraum sind ebenfalls zentralen Aspekte dieser Partnerschaft.
Aktuelle militärische Situation
Während Starmers Besuch in Kiew wurde die Stadt von Luftalarmsirenen gewarnt, und russische Drohnenangriffe konnten im Stadtzentrum erfolgreich abgewehrt werden. Dies verdeutlicht die anhaltende Bedrohung durch verstärkte russische Militäraktivitäten. Gleichzeitig meldet die ukrainische Armee Fortschritte an der Front, wie die Gefangennahme von 27 russischen Soldaten, die sich freiwillig ergeben haben.
Zusätzlich zu den militärischen Aktivitäten geht die Ukraine auch zivilen Herausforderungen nach. Ein Schadensregister in Den Haag ermöglicht es den Bürgern, Entschädigungen für den Verlust von Angehörigen infolge des Krieges zu beantragen. Bislang wurden etwa 13.000 Forderungen mit einem Gesamtwert von rund 800 Millionen Euro angemeldet.
Die anhaltenden Kämpfe zwischen ukrainischen und russischen Streitkräften erfordern weiterhin eine Unterstützung aus dem Ausland. Verteidigungsminister Boris Pistorius aus Deutschland hat betont, dass die Rüstungsindustrie in der Ukraine zukunftsweisend gefördert werden muss, um die Selbstverteidigungsfähigkeiten des Landes zu stärken. Über die erste Lieferung von 54 Radhaubitzen des Typs RCH 155 wird ebenfalls berichtet, wobei die ersten sechs in Deutschland verbleiben, um ukrainische Soldaten auszubilden, so zdf.de.