
Ein tragischer Vorfall ereignete sich heute in der Nähe von Haselünne im Emsland, als ein Viehtransporter, der mit 155 Schweinen beladen war, verunglückte. Dabei verendeten mehrere Tiere; die genaue Anzahl der toten Schweine ist noch unbekannt. Laut Weser-Kurier kam der 28-jährige Fahrer des Sattelzugs am Freitagabend in einer Linkskurve nach rechts von der Fahrbahn ab und prallte gegen mehrere Bäume. Der Unfall führte dazu, dass der Lastwagen auf die Seite kippte.
Glücklicherweise gelang es den Einsatzkräften von Polizei, Feuerwehr und Mitarbeitern eines Veterinäramtes, den Großteil der Schweine umzuladen und sicher weiter zu transportieren. Der Fahrer erlitt lediglich leichte Verletzungen. Die Polizei schätzt den entstandenen Sachschaden auf etwa 120.000 Euro und hat Ermittlungen zur Unfallursache aufgenommen.
Vorangegangene Vorfälle und Tierschutzfragen
Der gestrige Vorfall wirft erneut ein Schlaglicht auf die Risiken und Probleme, die mit dem Transport lebender Tiere verbunden sind. Nur ein Jahr zuvor ereignete sich in Geeste ein ähnlicher Unfall, bei dem ein Lkw mit 81 Schweinen in einen Graben kippte, wobei vier Schweine starben. PETA hat in diesem Zusammenhang Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Osnabrück erstattet und macht auf das Leid aufmerksam, das Tieren während solcher Transporte zugefügt wird. Laut PETA sind Tiertransporte oft mit Hunger, Durst, Enge und Temperaturschwankungen verbunden.
PETA fordert ein Verbot von kommerziellen Tiertransporten, da diese häufig zu tödlichen Unfällen führen. Regelungen in der Tierschutztransportverordnung erlauben zwar eine maximale Beförderungszeit von acht Stunden für Schweine, jedoch führen zunehmend Ausnahmegenehmigungen dazu, dass diese Zeitspannen erheblich überschritten werden. Jedes Jahr werden in Deutschland rund 55 Millionen Schweine in Schlachthäusern getötet, wobei viele von ihnen nicht ausreichend betäubt werden und teilweise noch Lebenszeichen zeigen, wenn sie in das Brühbad gelangen.
Tierschutzgesetz und Aufsicht
Der Transport von Tieren unterliegt strengen Regelungen, die im Tierschutzgesetz verankert sind. Dieses Gesetz soll sicherstellen, dass alle Einrichtungen, die Tiere transportieren oder verwalten, regelmäßig kontrolliert werden. Die zuständigen Behörden überwachen Nutztierhaltungen, Schlachtereien und Transportbetriebe gemäß Gesetze-im-Internet. Unstimmigkeiten oder Beschwerden können zu unangekündigten Kontrollen führen, um die Einhaltung der Tierschutzbestimmungen sicherzustellen.
Obwohl solche Maßnahmen existieren, sind die Vorfälle wie die beiden Unfälle in Emsland alarmierend. Die Diskussion über die Ethik des Tiertransports und die damit verbundenen Gefahren für die Tiere bleibt weiterhin ein zentrales Thema in der Gesellschaft.