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Schulen in Duisburg wegen Bedrohung geschlossen – Polizei ermittelt!

In Duisburg sind am 7. April 2025 zahlreiche Schulen aufgrund einer Bedrohungslage geschlossen. Die Polizei ermittelt nach rechtsradikalen Drohmails, Präsenzunterricht fällt aus.

In Duisburg bleibt der Unterricht an vielen Schulen heute, dem 7. April 2025, aus. Die Polizei hat eine Bedrohungslage bestätigt, die durch mehrere rechtsradikale Drohmails ausgelöst wurde. Diese Mails kündigten Straftaten an Schulen an, jedoch gehen die Behörden momentan von keiner akuten Bedrohung aus. An den Sekundar- und Gesamtschulen sowie an einem Gymnasium findet heute kein Präsenzunterricht statt; einige Schulen bieten lediglich Online-Unterricht an.

Die Polizei wird an den betroffenen Schulen präsent sein, um mögliche Risiken zu minimieren. Während die meisten Gymnasien und Real- sowie Grundschulen in Duisburg grundsätzlich geöffnet bleiben, haben einige Gymnasien entschieden, nur Distanzunterricht anzubieten oder den Eltern die Freiheit zu lassen, ihre Kinder zur Schule zu schicken. Die Stadt Duisburg hat die Eltern und Schüler darum gebeten, die Kommunikationskanäle ihrer Schulen regelmäßig zu überprüfen, um stets informiert zu bleiben über etwaige weitere Entwicklungen in der Situation. Die Ermittlungen bezüglich der Drohmails, deren Verfasser derzeit unbekannt ist, werden von den Sicherheitsbehörden, einschließlich des Staatsschutzes, durchgeführt, wie [Tagesschau] berichtet.

Rechtsextremismus an Schulen

Die Situation in Duisburg wirft ein Schlaglicht auf ein größeres Problem: den zunehmenden Rechtsextremismus an Schulen in Deutschland. In den ostdeutschen Bundesländern haben Schülervertretungen alarmierende Berichte über eine steigende Zahl rechtsextremer Vorfälle in Schulen veröffentlicht. Diese Berichte wurden von dem 18-jährigen Schüler Stefan Tarnow unterstützt, der von Hakenkreuzen in Klassenzimmern und der Verbreitung rechtsextremen Gedankenguts im Unterricht berichtete. Tarnow ist Sprecher des Landesrats der Schülerinnen und Schüler in Brandenburg.

Die Landesschülerräte aus mehreren Bundesländern, darunter Berlin, Brandenburg, und Sachsen, haben in einer gemeinsamen Erklärung gefordert, stärkere Maßnahmen gegen den Rechtsextremismus zu ergreifen. Es wird eine verstärkte Förderung der Fächer Politik oder Sozialkunde sowie systematische Fortbildungsprogramme für Lehrkräfte gefordert, um besser auf rechtsextreme Vorfälle reagieren zu können. Bildungsforscherin Nina Kolleck unterstützte diese Forderungen und betonte, dass Lehrkräfte oft verunsichert sind und sich nicht trauen, bei derartigen Vorfällen einzugreifen. Zwei Lehrer aus Burg mussten aufgrund von Anfeindungen nach der Meldung rechtsextremer Vorfälle die Schule wechseln.

Eine dringende Notwendigkeit besteht auch in der Aus- und Fortbildung von Lehrkräften. In Sachsen ist bereits ein Modul zur politischen Bildung und Demokratiebildung für angehende Lehrkräfte Pflicht, was als Vorbild für andere Bundesländer dienen könnte. Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: In Sachsen stiegen die gemeldeten rechtsextremen Vorfälle an Schulen von 73 im Jahr 2019 auf 149 im Jahr 2023. Brandenburg verzeichnete im Schuljahr 2022/2023 123 dokumentierte rechtsextremistische Äußerungen, wobei die Dunkelziffer vermutlich weitaus höher ist, da viele Vorfälle nicht gemeldet werden.

Einer Umfrage des Thüringer Lehrerverbands zufolge berichten 38% der Befragten von rechtsextremistisch motivierter Gewalt an Schulen, wobei 68% dieser Gewalt von Schülern ausgeht. Tim Reukauf vom Thüringer Lehrerverband fordert daher eine bessere Meldekette und eine genauere Dokumentation der Vorfälle. Trotz dieser alarmierenden Berichte sehen die Bildungsministerien keinen neuen Handlungsbedarf, da sie auf bestehende Programme zur Demokratiebildung und Extremismusprävention verweisen, wie [Tagesschau] hervorhebt.

Referenz 1
www.tagesschau.de
Referenz 3
www.tagesschau.de
Quellen gesamt
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