
In der Bremer Neustadt wurde am Abend des 26. März 2025 eine Cannabisplantage entdeckt, die durch einen Notruf wegen eines vermeintlichen Beziehungsstreits ins Gerede kam. Um 20:45 Uhr alarmierten Anwohner die Polizei, nachdem sie Schreie aus einer Wohnung in der Moselstraße hörten. Die genaue Lage der Wohnung war zunächst unklar, da eine Zeugin keine genauen Angaben machen konnte.
Als die Einsatzkräfte eintrafen, bemerkten sie einen Mann, der aus dem Gebäude trat und lautstark mit jemandem über sein Telefon stritt. Die Polizei betreten die Wohnung zur Überprüfung und stellte fest, dass sich keine hilfebedürftige Person dort befand. Stattdessen fanden die Beamten eine beeindruckende Cannabisplantage mit 66 Cannabispflanzen, zwei großen Anbauzelten sowie Düngemitteln und Anbauutensilien. Die Pflanzen wären in etwa acht Wochen erntereif gewesen. Die Polizei hat eine Strafanzeige erstellt, die Ermittlungen dauern an, wie Kreiszeitung.de berichtet.
Ein Anstieg der Rauschgiftkriminalität
Die Entdeckung der Cannabisplantage wirft ein Licht auf die zunehmende Rauschgiftkriminalität in Deutschland. Im Jahr 2022 registrierte die deutsche Polizei 346.877 Rauschgiftdelikte, was einen Anstieg von 1,8 % im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Cannabis bleibt die häufigste Droge, die in diesen Delikten vorkommt, mit einem Anteil von rund zwei Dritteln, wie das Bundeskriminalamt (BKA) dokumentiert. Im Jahr 2023 wurden bereits 207.563 Rauschgiftdelikte im Zusammenhang mit Cannabis registriert.
Die Sicherstellungen im Bereich Rauschgift waren ebenfalls alarmierend. In diesem Jahr wurden 20,9 Tonnen Marihuana sowie 3,7 Tonnen Haschisch sichergestellt. Zudem konnte die Polizei 450 Cannabis-Plantagen mit Anbaukapazitäten ab 20 Pflanzen entdecken, darunter 146 Großplantagen und 37 Profiplantagen. Die statistischen Daten verdeutlichen die Notwendigkeit eines intensiven Vorgehens gegen die Rauschgiftkriminalität, einschließlich des Handels, der im Internet und über Messenger-Dienste boomt.
Folgen für die Gesellschaft
Die Zahlen zur Rauschgiftkriminalität sind nicht nur eine Herausforderung für die Polizei, sondern auch für die Gesellschaft. Im Jahr 2023 starben 2.227 Menschen an drogenbedingten Ursachen, was einen Anstieg um 11,9 % im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Der durchschnittliche Altersdurchschnitt der Drogentoten lag bei 41 Jahren, wobei 82,8 % Männer waren. Zudem starben 1.479 Personen an Mischintoxikationen, was eine alarmierende Steigerung von 34 % im Vergleich zu 2022 ist.
Die Entdeckung der Cannabisplantage in Bremen ist Teil eines größeren Problems, das nicht ignoriert werden kann. Mit dem Inkrafttreten des neuen Cannabisgesetzes am 1. April 2024 soll der Schwarzmarkt bekämpft werden, doch der Weg dorthin scheint steinig. Die aktuellen Entwicklungen machen deutlich, dass sowohl Prävention als auch konsequente Strafverfolgung notwendig sind, um die Rauschgiftkriminalität zu reduzieren und die Gesellschaft zu schützen.