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Scholz in Frankfurt: Gedenken und Warnung vor steigendem Antisemitismus

Am 19. Januar 2025 gedenkt die Jüdische Gemeinde Frankfurt der Auschwitz-Befreiung. Bundeskanzler Scholz und prominente Redner thematisieren das Erinnern und den aktuellen Antisemitismus in Deutschland.

Am 19. Januar 2025 hielt Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) eine wichtige Rede in der Jüdischen Gemeinde Frankfurt anlässlich des Gedenktages zur Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz. Die Veranstaltung begann um 17:00 Uhr und ließ Raum für Reflexionen über die Bedeutung des Erinnerns, besonders im Kontext der aktuellen Herausforderungen, mit denen Jüdinnen und Juden in Deutschland konfrontiert sind.

Scholz war nicht der einzige Redner. Auch Publizist Michel Friedman, Frankfurts Oberbürgermeister Mike Josef (SPD) sowie Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, sprachen während der Veranstaltung. Besonders hervorgehoben wurde das Gedenken an den Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023, der auch die Diskussionen prägte. Über 2000 antisemitische Straftaten wurden seit diesem Datum registriert, was die drängende Notwendigkeit zur Bekämpfung des Antisemitismus in Deutschland unterstrich.

Historische und aktuelle Dimensionen des Gedenkens

Der 27. Januar 1945 markiert einen entscheidenden Moment in der Geschichte, als sowjetische Truppen die Überlebenden des Vernichtungslagers Auschwitz befreiten. In diesem Lager wurden über eine Million Menschen, überwiegend jüdischer Herkunft, ermordet. Seit 1996 wird der 27. Januar in Deutschland als Holocaust-Gedenktag begangen; die Vereinten Nationen erhoben ihn 2005 zum internationalen Gedenktag.

In den letzten Jahren hat der Antisemitismus in Deutschland, der bereits historische Wurzeln hat, wieder zugenommen. Dies zeigt sich unter anderem in einer wachsenden Zahl von antisemitischen Vorfällen und einem hochproblematischen gesellschaftlichen Klima, das durch Vorurteile geprägt ist. Die Präsidentin des Deutschen Bundestages, Bärbel Bas, erinnerte anlässlich des 79. Jahrestages der Befreiung von Auschwitz an die sechs Millionen ermordeten Jüdinnen und Juden, sowie an die großen Opferzahlen unter anderen Gruppen, die unter dem Nationalsozialismus gelitten haben. Zu den Opfern gehören Sinti und Roma, politisch Verfolgte, als „asozial“ Diffamierte, Opfer der „Euthanasie“ und viele mehr.

Die Notwendigkeit zur Erinnerung und Bildung

Während der Gedenkveranstaltung wurden auch aktuelle Themen angesprochen. Die Notwendigkeit politischer Bildung gegen Antisemitismus und Rassismus, insbesondere in Schulen, wurde betont. Die Verantwortung zur Bekämpfung von Hass und Intoleranz liegt nicht nur bei den Institutionen, sondern auch bei den Bürgerinnen und Bürgern, die Zivilcourage gegen antisemitische Äußerungen zeigen müssen.

Die Geschichte des Antisemitismus in Deutschland ist vielfältig und reicht bis in die Antike zurück. Nach dem Holocaust führte die gesellschaftliche Umwälzung zu einer Phase, in der Jüdinnen und Juden in Deutschland eine neue Identität entwickelten. Dennoch ist der Antisemitismus nie ganz verschwunden. Studien zeigen, dass antisemitische Einstellungen in der Deutschen Gesellschaft weit verbreitet sind und die Erinnerungskultur neuen Herausforderungen gegenübersteht, insbesondere im Kontext jüngster Ereignisse.

Ein zentraler Teil des Gedenkens ist die fortwährende Diskussion über die Weitergabe der Erinnerung an die nächsten Generationen. Dies umfasst auch das Gedenken an Holocaust-Überlebende und das Drängen zur Schaffung neuer Formate zur Erinnerungsarbeit. Tova Friedman, eine Überlebende von Auschwitz, wurde in diesem Zusammenhang geehrt.

Abschließend lässt sich festhalten, dass der Gedenktag nicht nur eine Reflexion über die Vergangenheit war, sondern auch ein Aufruf an die Gesellschaft, aktiv gegen den Antisemitismus und für ein respektvolles Miteinander einzutreten.

Für ausführliche Informationen über Antisemitismus in Deutschland nach 1945, sowie die tiefere gesellschaftliche Auseinandersetzung damit, verweisen wir auf die Daten der Bundeszentrale für politische Bildung.

Der Bundestag hat sich anscheinend in den letzten Jahren wieder intensiver mit der Aufarbeitung der Verbrechen des Nationalsozialismus beschäftigt, was auch in der Rede von Kulturstaatsministerin Claudia Roth vor einem Jahr aufkam, die die Lehren des Holocaust stärker in die Bildung integrieren wollte. Diese Bemühungen sind dringend notwendig, wenn man den Anstieg antisemitischer Gewalt in Deutschland berücksichtigt.

Mittels solcher Veranstaltungen und Diskussionen wird deutlich, dass das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus auch eine Verpflichtung für die heutige Gesellschaft darstellt, sich aktiv mit den Schatten der Geschichte auseinanderzusetzen.

Informationen zu den Reden im Bundestag sind unter Bundestag.de verfügbar.

Im Kontext dieser Ereignisse ist es essenziell, dass die Lehren aus der Vergangenheit nicht in Vergessenheit geraten. Der Kollektivschmerz der Überlebenden und die Lehren, die wir aus den Schrecken des Holocaust ziehen, sind von zentraler Bedeutung für die deutsche Identität und die zukünftige Gesellschaft.

Referenz 1
www.op-online.de
Referenz 2
www.bundestag.de
Referenz 3
www.bpb.de
Quellen gesamt
Web: 16Social: 57Foren: 95