
Die Bundespolizei in München vermeldet einen alarmierenden Anstieg von Diebstählen in Intercity-Express (ICE)-Zügen. Laut einem Bericht von tz.de wurden im Jahr 2024 insgesamt 876 Anzeigen zu Diebstählen im Münchner Bahnbereich registriert, was einen Anstieg von 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Die Polizei vermutet, dass ein Grund für diesen Anstieg die fehlende Videoüberwachung in den Zügen ist.
Die Fahrgäste sind aufgerufen, ihr Hab und Gut aufmerksam im Auge zu behalten. Ein erschreckendes Beispiel verdeutlicht die Gefahren: Eine 33-Jährige wurde im ICE zwischen Frankfurt und München bestohlen, während sie schlief. Der entstandene Schaden belief sich auf beeindruckende 8.000 Euro. Hinzu kommt, dass Täter zunehmend auch Gepäck stehlen, indem sie den Opfern unter dem Vorwand der Hilfeleistung beim Heben von schwerem Gepäck in den Zug näherkommen.
Anstieg von Diebstählen und präventive Maßnahmen
Insbesondere berichtet die Polizei von einem Vorfall am 18. Januar 2024, als ein 31-jähriger Algerier den Rucksack eines 27-jährigen Italieners aus der Gepäckablage entwendete. Dank des Einschreitens eines 15-jährigen Zeugen aus Sierra Leone, der den Diebstahl beobachtete und den Geschädigten informierte, konnte der Dieb im Zugabteil aufgespürt und von einer Streife der Bundespolizei am Hauptbahnhof Nürnberg festgenommen werden. Der Rucksack hatte einen Wert von rund 2.500 Euro und wurde dem rechtmäßigen Eigentümer zurückgegeben, während gegen den Täter ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wurde, da er keinen gültigen Fahrschein vorlegen konnte. Diese Ereignisse verdeutlichen die Notwendigkeit von äußerster Wachsamkeit unter Reisenden (presseportal.de).
Die Bundespolizei warnt eindringlich vor versuchten Diebstählen in ICE-Zügen und empfiehlt den Nutzern, andere Fahrgäste um Hilfe zu bitten, wenn sie ihr Gepäck kurz stehen lassen müssen. Im Falle eines Diebstahls rät sie dringend, sofort Anzeige zu erstatten, da es möglich ist, Videoaufnahmen an den Bahnsteigen auszuwerten.
Wie sicher sind Züge wirklich?
Trotz der aktuellen Vorfälle gelten Züge statistisch als eines der sichersten Verkehrsmittel. Informationen von sicher-im-zug.de belegen, dass nur Flugzeuge ein noch höheres Sicherheitsniveau aufweisen. Zwischen 2008 und 2017 kamen in Deutschland pro einer Milliarde Personenkilometer lediglich 0,035 Menschen ums Leben.
Das Risiko eines Verkehrsunfalls für Bahnreisende ist 55 Mal geringer als für Pkw-Insassen. Zudem berichten nur neun Prozent der Deutschen, dass sie sich in öffentlichen Verkehrsmitteln unsicher fühlen. Während die Anzahl der Übergriffe auf Beschäftigte in Zügen leicht gestiegen ist, sind Übergriffe gegen Fahrgäste seltener geworden. Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit, wie der Einsatz von geschultem Sicherheitspersonal an Bahnhöfen und regelmäßigen Kontrollen durch die Bundespolizei, sind bereits implementiert worden.
Moderne Züge sind zudem mit hochauflösenden Videokameras ausgestattet, die der Abschreckung und der Aufklärung von Straftaten dienen. In Notsituationen stehen den Fahrgästen Zugbegleiter, Sprechstellen sowie Hotline-Nummern zur Verfügung, die zur Sicherheit der Reisenden beitragen sollen.