
Am 5. März 2025 ereignete sich in Mannheim ein tragischer Vorfall, als ein 54-jähriger Mann aus Ludwigshafen mit einem Fahrzeug in die Fußgängerzone raste und dabei zwei Menschen tödlich verletzte. Die Opfer sind eine 83-jährige Frau und ein 54-jähriger Mann. Zudem erlitten 14 weitere Personen Verletzungen, von denen einige in lokalen Kliniken behandelt werden mussten. Der Vorfall hat in der Stadt eine Welle der Solidarität und des Zusammenhalts ausgelöst, während die Ermittlungen zur Motivlage des Täters im Gange sind.
Wie Rheinpfalz berichtet, hat der Vorfall das Interesse der Öffentlichkeit und der Ermittlungsbehörden geweckt. Insbesondere die psychische Vorgeschichte des Täters, der regelmäßig in ärztlicher und psychiatrischer Behandlung war, wirft Fragen auf. In den letzten Jahren gab es Hinweise auf eine psychische Erkrankung, wobei der Täter zuletzt 2024 stationär behandelt wurde.
Ermittlungen und Angehörigenhilfe
Nach ersten Ermittlungen durch die Staatsanwaltschaft Mannheim und das Landeskriminalamt Baden-Württemberg ergaben sich keine Hinweise auf extremistische oder politische Beweggründe. Laut Tagesschau haben Medienberichte aus der Vergangenheit über mögliche Kontakte des Täters zum rechtsextremen Milieu keine neuen Erkenntnisse geliefert. Eine Vorstrafe wegen Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen aus dem Jahr 2018 bleibt bestehen, doch Abfragen bei Nachrichtendiensten ergaben keine relevanten extremismusbezogenen Hinweise.
Ein Taxifahrer, der den Täter stoppte, wurde vernommen, und ein im Fahrzeuginnenraum gefundenes Schriftstück mit mathematischen Formeln könnte für die Ermittlungen relevant sein. Die umgehende medizinische Versorgung der Verletzten erfolgt in verschiedenen lokalen Kliniken: Drei Verletzte befinden sich im Universitätsklinikum Mannheim, zwei im Universitätsklinikum Heidelberg, einer in der BG-Klinik Ludwigshafen und sieben im Theresienkrankenhaus Mannheim, wo sie alle bereits entlassen werden konnten.
Psychische Erkrankungen und Gewalt
Der Fall reiht sich ein in eine Vielzahl von Ereignissen, bei denen psychische Erkrankungen eine Rolle spielen. Während der Verfassungsschutz in Deutschland etwa 27.000 Personen mit einem „Islamismuspotenzial“ identifiziert hat, zeigt sich eine komplexe Schnittstelle zwischen psychischer Gesundheit und extremistischen Handlungen. Eine Analyse von Zeit verdeutlicht, dass nicht alle Anschläge islamistisch motiviert sind und dass häufig Einzeltäter mit psychischen Erkrankungen in den Vordergrund rücken. Der radikale Islamismus betrifft nur einen kleinen Teil der muslimischen Bevölkerung, und die überwiegende Mehrheit lebt friedlich in Deutschland.
Psychische Erkrankungen können extremistische Gewalt begünstigen, sie sind jedoch kein ausreichender Grund für einen radikalisierenden Prozess. Die Grenze zwischen dschihadistischer Ideologie und psychischer Krankheit ist oft eine Grauzone, die es zu betrachten gilt.
In der Stadt Mannheim fanden zudem Andachten für die Opfer statt, bei denen Angehörige und Bürger zusammenkamen, um ihrer Trauer Ausdruck zu verleihen und den Opfern zu gedenken.