
Am Samstagmittag ereignete sich in der Skistation Astún, im nordöstlichen Spanien, ein schwerwiegender Unfall, der sowohl die nationale als auch die internationale Öffentlichkeit schockierte. Um 11:30 Uhr löste sich ein Bauteil des Sessellifts, was zu einem teilweisen Zusammenbruch und dramatischen Szenen vor Ort führte. Verheerende Berichte schildern, wie Menschen bis zu 15 Meter in die Tiefe fielen. Augenzeugen berichteten von Schreien und panikartigen Reaktionen der Skifahrer.
Von den Verletzten mussten zwei 18-jährige Spanierinnen aufgrund ihrer kritischen Verletzungen in Krankenhäuser in Saragossa geflogen werden, wo sie sich am Sonntag auf Intensivstationen befanden. Zudem gab es ein minderjähriges Mädchen und eine 67-jährige Frau, die mit leichteren Verletzungen stationär behandelt wurden. Zunächst war von mehr als 30 Verletzten die Rede, doch die endgültigen Zahlen sprechen von insgesamt zehn, wobei keine deutschen Staatsangehörigen unter den Betroffenen waren.
Rettungsmaßnahmen und Wiedereröffnung der Skistation
Die Rettungsarbeiten zogen sich über mehrere Stunden hin, in denen Dutzende Krankenwagen und fünf Hubschrauber im Einsatz waren. Trotz des schwerwiegenden Vorfalls öffnete die Skistation bereits am Sonntag wieder ihre Pforten, während der betroffene Sessellift geschlossen bleibt. Ermittlungen zur Unfallursache werden derzeit von der Guardia Civil durchgeführt.
Berichten zufolge versuchten einige Fahrgäste, sich aus den Sesseln zu retten, was zu unterschiedlichen Arten des Sturzes führte. Ministerpräsident Pedro Sánchez und der Regierungschef von Aragonien, Jorge Azcón, äußerten ihre Anteilnahme und Versprechen zur Aufklärung des Vorfalls.
Der Sicherheitsstandard in Skigebieten
Skilifte in den spanischen Skigebieten genießen, im Allgemeinen, einen guten Ruf in Bezug auf ihre Sicherheit. Der letzte Inspektionsbericht der Skistation Astún stammt aus dem Jahr 2021, die nächste Inspektion ist für 2026 geplant. Trotzdem wirft der Vorfall Fragen zur langfristigen Sicherheit und Wartung der Anlagen auf.
Zusätzlich zeigt eine Analyse von Unfallstatistiken, dass in der Wintersaison 2023/2024 eine Zunahme von Verletzungen unter Skifahrern zu verzeichnen ist. Geschätzte 46.000 bis 48.000 Skisportler benötigten ärztliche Behandlung, obwohl sich im Vergleich zur Basis-Saison 1979/80 ein Rückgang um 52 Prozent zeigt. Das Risiko für stationäre Behandlungen bleibt stabil, jedoch sind insbesondere Knieverletzungen und Verletzungen im Bereich Schulter/Oberarm angestiegen. Dieser Trend zu mehr Verletzungen könnte möglicherweise auch auf Sicherheit und Präventionsmaßnahmen in den Skigebieten hinweisen, die verstärkt ins Visier genommen werden müssen.
Der Skilift-Unfall in Astún wird nicht nur die unmittelbaren Betroffenen, sondern auch die gesamte Skigemeinschaft lange beschäftigen. Die Fragen nach der Verantwortlichkeit und zukünftigen Präventionsmaßnahmen stehen im Raum, während die Bergsportler weiterhin auf die Sicherheit ihrer Freizeitaktivitäten angewiesen sind.
Für weitere Informationen zu den Geschehnissen in Astún und den damit verbundenen Verletzungsrisiken in der Skiszene, können Sie die Berichte auf Remszeitung, Spiegel Online und Stiftung Ski verfolgen.