
Am 2. April 2025 hat Tesla die Verkaufszahlen für das erste Quartal 2025 veröffentlicht, und die Bilanz fällt besorgniserregend aus. Auslieferungen sind im Jahresvergleich um rund 13 Prozent gefallen, was die Unternehmensführung unter Druck setzt. Im Zeitraum von Januar bis Ende März wurden lediglich 336.681 Fahrzeuge ausgeliefert. Diese Zahl liegt deutlich unter den Erwartungen der Analysten, die mit 377.592 Fahrzeugen gerechnet hatten. Die Tesla-Aktie fiel daraufhin im vorbörslichen US-Handel um mehr als vier Prozent.
Trotz eines Rekords von etwa 460.000 produzierten und knapp 500.000 ausgelieferten Fahrzeugen im vierten Quartal 2024, war der Rückgang im ersten Quartal 2025 signifikant. Während das Unternehmen insgesamt über 362.000 Fahrzeuge produzierte, stellte sich heraus, dass die Umstellung der Model-Y-Linien zu einem mehrwöchigen Produktionsausfall führte. Diese Umstellung sorgte dafür, dass fast ein Viertel weniger E-Autos als im Vorquartal hergestellt wurden.
Marktentwicklungen in Europa und China
Besonders drastisch sind die Rückgänge in Europa. Die Neuzulassungen in der EU fielen in den ersten beiden Monaten um 49 Prozent auf etwa 19.000 Fahrzeuge. In Deutschland sanken die Neuzulassungen im Februar von 6.038 auf 1.429 Fahrzeuge. Auch in anderen europäischen Ländern, wie Frankreich und Norwegen, verzeichnete Tesla erhebliche Rückgänge: In Frankreich um 63 Prozent, in Norwegen um 38 Prozent, was zu einem Verlust von 1,8 Punkten im Marktanteil führte.
In China zeigt sich eine ähnliche Tendenz. Trotz eines Anstiegs im Vergleich zum Vormonat, verzeichnete Tesla im März 2025 einen Rückgang von mehr als 11 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dennoch wurden in China 78.828 Fahrzeuge verkauft, was mehr als doppelt so viel wie im Vormonat ist.
Interne Herausforderungen und politische Einflüsse
Die aktuellen Absatzzahlen sind die niedrigsten seit 2022 und spiegeln nicht nur wirtschaftliche Faktoren wider, sondern auch das politische Engagement von CEO Elon Musk. Seine Verbindungen zu rechten politischen Ansichten und die Unterstützung für rechtspopulistische Parteien haben Proteste ausgelöst und dem Image des Unternehmens geschadet. Eine Protestbewegung namens „Tesla Takedown“ zielt darauf ab, das Unternehmen zu boykottieren und den Aktienkurs weiter zu drücken. Diese Spannungen führten sogar zu gewalttätigen Angriffen auf Tesla-Filialen und Fahrzeuge, einschließlich Brandstiftung.
Darüber hinaus meldeten Analysten, dass Musk mit seinem Umgang und seiner öffentlichen Wahrnehmung potenzielle Käufer abschreckt. Rund 60 Prozent der befragten Elektroauto-Besitzer in Großbritannien würden keinen Tesla kaufen, gerade wegen Musks Verhalten, während ein Drittel der Tesla-Besitzer in den Niederlanden über einen Verkauf ihres Fahrzeugs nachdenkt.
Obwohl Tesla nach wie vor der größte Hersteller von batteriebetriebenen Pkw weltweit ist, hat der chinesische Rivale BYD im Jahr 2025 stark aufgeholt und könnte Tesla bald überholen. Während Tesla 2024 insgesamt etwa 1,79 Millionen Fahrzeuge absetzte, was einem Rückgang von 1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht, zeigte sich im Vorjahr noch ein beeindruckendes Wachstum von 37,7 Prozent.
In Anbetracht dieser Entwicklungen sieht sich Elon Musk gezwungen, neue Strategien zu entwickeln, um den Umsatz zu steigern. Vor diesem Hintergrund setzt Tesla zunehmend auf Technologien wie KI, Robotik und autonomes Fahren und plant noch in diesem Jahr die Einführung eines neuen, kostengünstigen Modells.